Die häufigsten Arten von Depression – die depressive Störung kann jeden treffen

Diagnose Depression: Im ersten Moment fühlst Du Dich erleichtert. Im nächsten Augenblick beschämt, wird doch das Wort „Depression“ von vielen Menschen immer noch belächelt. Dabei ist eine Depression eine ernst zu nehmende psychische Erkrankung. Allein in Deutschland leiden mehr als 4 Millionen Menschen daran. Und es werden immer mehr. Dabei handelt es sich aber um keine Erkrankung der Neuzeit. Die erste medizinische Diagnose darüber gab es im 19. Jahrhundert. Als Ärzte begannen, systematisch zwischen Melancholie und anderen Formen von Stimmungsstörungen zu unterscheiden.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Verständnis für diese Krankheit erweitert und vertieft, insbesondere durch die Einführung des Diagnostischen und Statistischen Handbuchs Psychischer Störungen (DSM) in den 1950er-Jahren. Darin wird die Depression als eine spezifische Störung mit definierten Kriterien festlegt.

Dennoch bleibt die Diagnose weiterhin schwierig. Denn eine Depression hat viele Gesichter. Die Symptome einer Depression können von Person zu Person variieren und sind oft eine Kombination aus emotionalen, körperlichen und kognitiven Veränderungen. Ebenfalls erschwerend: Es gibt nicht nur eine Form der Depression. Tatsächlich werden in der medizinischen Fachwelt verschiedene Arten von Depressionen unterschieden, die jeweils eigene Symptome und Behandlungsansätze haben.

Es gibt viele Depression Arten und Depression Symptome. Denn eine depressive Störung kann viele Gesichter haben.

Major Depression (Unipolare Depression, schwere Depression)

Wenn Du Dich ständig niedergeschlagen fühlst und das Interesse an fast allen täglichen Aktivitäten verloren hast, könntest Du an einer Major Depression leiden. Denn diese Form der Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit.

Was ist eine Major Depression?

Der Begriff Major Depression, auch bekannt als Major Depressive Disorder (MDD), wurde erstmals in den 1970er-Jahren von amerikanischen Fachärzten verwendet. Offiziell wurde es 1980 in die dritte Ausgabe des Diagnostischen und Statistischen Handbuchs Psychischer Störungen (DSM-III) zu den Arten der Depression aufgenommen. Dies markierte einen Wendepunkt in der medizinischen Anerkennung der Depression als eigenständige Störung mit spezifischen diagnostischen Kriterien. Denn seit dieser Zeit werden depressive Verstimmungen als Teil eines klaren diagnostischen Rahmens verstanden.

Charakteristisch für diese Art der Depression sind anhaltende und tief greifende depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen oder Desinteresse. 

Wie entsteht eine Major Depression?

Die Entstehung einer Major Depressive Disorder (MDD), wird durch eine Kombination aus genetischen, biologischen und umweltbedingten Faktoren begünstigt. Dabei spielt vor allem die genetische Prädisposition eine wichtige Rolle.

Denn wusstest Du, dass etwa 40 % bis 50 % der Anfälligkeit für Depressionen genetisch bedingt sein können? Ist beispielsweise ein Zwilling an einer Major Depression erkrankt, besteht eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass der identische Zwilling ebenfalls davon betroffen sein könnte.

Weitere Auslöser können stressige oder traumatische Erfahrungen sein:

  • Der Verlust eines geliebten Menschen
  • Schwere finanzielle Probleme
  • Anhaltender Stress

Wegen der Wechselwirkungen zwischen genetischen Anlagen und Umweltereignissen sind aber die Symptome der Depression unterschiedlich. 

Symptome einer Major Depression

Zu den Kernsymptomen gehören:

  • Anhaltende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit über mindestens zwei Wochen hinweg.
  • Desinteresse an fast allen Aktivitäten.
  • Signifikante Gewichtsveränderungen (Gewichtsverlust oder -zunahme) oder Gewichtsschwankungen von mehr als 5 % des Körpergewichts innerhalb eines Monats.
  • Schlafstörungen (Insomnia oder Hypersomnia), die fast jeden Tag auftreten.
  • Energieverlust oder spürbare Müdigkeit an jedem Tag.
  • Gefühle der Wertlosigkeit oder übermäßige oder unangebrachte Schuldgefühle.
  • Verminderte Denk- oder Konzentrationsfähigkeit und Entscheidungsfindung. 
  • Wiederkehrende Gedanken an den Tod, Suizidgedanken, Suizidversuche oder spezifische Pläne für einen Suizid.

Dysthymie (Persistierende depressive Störung)

Bei Traurigkeit und Müdigkeit kannt es sich aber auch um eine Dysthymie handeln. 

Was ist Dysthymie?

Eine Dysthymie ist eine mildere, aber chronische Form der Depression. Im Gegensatz zu einer Major Depression, bei der die Symptome stärker, aber oft kürzer sind, dauern bei einer depressiven Störung die Beschwerden fortwährend an und beeinträchtigen dauerhaft die Lebensqualität. 

Wie entsteht Dysthymie?

Obwohl das Risiko an einer persistierenden depressiven Störung zu erkranken, seltener genetisch bedingt ist, ist ein Zusammenhang nicht auszuschließen. Weitere belastende Faktoren sind: 

  • Lang andauernder Stress
  • Chronische Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen, der Arbeit oder Familie.
  • Soziale Isolation
  • Armut
  • Langfristige Arbeitslosigkeit
  • Traumatische Erlebnisse in der Kindheit
  • Veränderung in der Neurochemie des Gehirns, insbesondere im Serotonin- und Noradrenalinsystem
  • Geringes Selbstwertgefühl
Symptome der Dysthymie

Die Ausprägung der Depression ist weniger intensiv als bei weiteren Arten. Dafür dauern sie deutlich länger, oft über Jahre an. Oft zeigen sich die typischen Symptome: 

  • Chronische Niedergeschlagenheit
  • Desinteresse
  • Energieverlust
  • Gefühle der Wertlosigkeit
  • Ständige Selbstkritik
  • Appetitverlust
  • Heißhunger
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Sozialer Rückzug
  • Irritabilität
  • Anhaltendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder Pessimismus

Bipolare Störung

Leidest Du dagegen unter extremen Stimmungsschwankungen, die zwischen depressiven Episoden und ausgeprägten Hochphasen wechseln, könnte eine bipolare Störung der Grund sein.

Was ist eine Bipolare Störung?

Eine bipolare Störung zeichnet sich durch ihre Stimmungsschwankungen aus. Depressive Phasen wechseln mit manischen Episoden (manchmal als Hypomanie bezeichnet) ab.

Manische Episode:
Während einer manischen Episode erlebt Dich Deine Umwelt durch eine übermäßig gehobene, expansive oder reizbare Stimmung. Du bist energiegeladen und aktiv, brauchst keinen Schlaf, strotzt vor Selbstbewusstsein und Ideen und bist für Deine impulsiven Entscheidungen bekannt. 

Depressive Episode:
Danach folgt die depressive Episode mit tiefer Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Energielosigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und in schweren Fällen mit Suizidgedanken.

Die bipolare Störung wird oft in verschiedene Typen unterteilt, darunter Bipolare Störung I, Bipolare Störung II und Zyklothymie, je nach Schweregrad und Art der Stimmungsschwankungen. Während Bipolare Störung I durch vollständige manische Episoden gekennzeichnet ist, die von Depressionen gefolgt werden können, erleben Personen mit Bipolarer Störung II nie vollständige manische Episoden, sondern haben stattdessen Perioden von Hypomanie und Depression.

Wie entsteht eine depressive Verstimmung mit Stimmungsschwankungen?

Die Entstehung der bipolaren Störung wird durch eine komplexe Interaktion von genetischen, neurobiologischen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst. 

Das Risiko, an bipolarer Störung zu erkranken, ist deutlich höher, wenn ein direktes Familienmitglied davon betroffen ist.

Die bipolare Störung ist mit Veränderungen in der Struktur und Funktion des Gehirns verbunden. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) haben Unterschiede in der Größe und Aktivität bestimmter Gehirnregionen bei Menschen mit bipolarer Störung im Vergleich zu denen ohne die Störung aufgezeigt. Insbesondere Veränderungen in Bereichen, die für die Regulierung von Stimmung, Gedanken und Verhalten verantwortlich sind, wie der präfrontale Kortex und der Hippocampus, wurden beobachtet.

Obwohl genetische und neurobiologische Faktoren eine wichtige Rolle spielen, tragen auch Umweltfaktoren wie Stress, traumatische Lebensereignisse und die Lebensweise zur Manifestation bei.

Bipolare Störung: Symptome einer Depression

Typische Symptome für beide Phasen sind: 

Depressive Verstimmung: Symptome

  • Euphorie oder übertrieben gute Laune
  • Erhöhte Energie, Aktivität und Ruhelosigkeit
  • Übermäßiger Optimismus und Selbstvertrauen
  • Vermindertes Schlafbedürfnis
  • Erhöhte Gesprächigkeit
  • Rasende Gedanken
  • Geringe Aufmerksamkeitsspanne

Depressive Symptome

  • Tiefe Traurigkeit oder Leere
  • Anhaltender Pessimismus
  • Desinteresse an Aktivitäten
  • Energieverlust
  • Signifikanter Gewichtsverlust oder -zunahme oder Appetitveränderungen
  • Schlafstörungen
  • Innere Unruhe
  • Gefühle von Wertlosigkeit oder übermäßige Schuld
  • Konzentrationsprobleme
  • Wiederkehrende Gedanken an Tod oder Suizid

Folgt hingegen auf eine depressive Episode keine manische Phase, leidest Du an einer unipolaren Depression.

Saisonale affektive Störung (SAD) oder Winterdepression

Wenn Du hingegen bemerkst, dass sich Deine Stimmung mit den Jahreszeiten ändert, könntest Du an einer saisonalen affektiven Störung (SAD) leiden. Diese Form der Depression ist besonders in den Wintermonaten weit verbreitet, weshalb sie auch als Winterdepression bezeichnet wird.

Was ist die Saisonal affektive Störung?

Die Saisonale affektive Störung (SAD) ist durch wiederkehrende Episoden von Traurigkeit und Antriebslosigkeit gekennzeichnet, die oft mit den kürzeren Tagen und längeren Nächten der Wintermonate zusammenfallen. Die Symptome klingen typischerweise im Frühling und Sommer ab, wenn das Tageslicht zunimmt und die Tage wieder länger werden.

SAD wird als Unterkategorie der Major Depression oder der Bipolaren Störung betrachtet, je nachdem, ob die betroffene Person auch manische Episoden erlebt. 

Wie entsteht eine saisonale Depression?

Auslöser der Saisonalen affektiven Störung ist hauptsächlich der Lichtmangel mit den damit verbundenen hormonellen Veränderungen. Während der Herbst- und Wintermonate sind die Tage kürzer und das natürliche Sonnenlicht ist begrenzter. Dieser Lichtmangel kann die innere Uhr Deines Körpers (zirkadianer Rhythmus) stören, die für die Regulierung Deiner Schlaf-Wach-Zyklen verantwortlich ist. Dadurch wird zugleich Dein Hormonhaushalt gestört: 

  • Melatonin: Bei Dunkelheit produziert Dein Körper mehr Melatonin. Der erhöhte Melatoninspiegel macht Dich müde und schläfrig.
  • Serotonin: Zugleich fährt Dein Körper die Serotoninproduktion zurück, was depressive Symptome auslösen kann.

Neben Lichtmangel und hormonellen Veränderungen können auch Personen mit einer familiären Vorgeschichte von SAD oder anderen Formen der Depression, eher an SAD erkranken.

Symptome der saisonal bedingten Depression

Die Symptome treten typischerweise in den Herbst- und Wintermonaten auf und klingen im Frühling und Sommer wieder ab. Sie müssen länger als zwei Wochen andauern:

  1. Energielosigkeit
  2. Heißhunger auf kohlenhydratreiche Lebensmittel
  3. Vermehrter Schlafbedarf
  4. Stimmungsschwankungen
  5. Sozialer Rückzug
  6. Konzentrationsschwierigkeiten
  7. Gefühl der Hoffnungslosigkeit
  8. Reizbarkeit
  9. Desinteresse an Hobbys und alltäglichen Aktivitäten

Peripartale und Postnatale Depression

Wenn Du hingegen während der Schwangerschaft oder nach der Geburt Deines Kindes anhaltende Traurigkeit, Angst oder Erschöpfung verspürst, könnte es sich um eine peripartale oder postnatale Depression handeln. 

Was ist eine Peripartale und Postnatale Depression?

Die Begriffe „peripartale Depression“ und „postnatale Depression“ beziehen sich auf ähnliche, aber leicht unterschiedliche Zeiträume und Aspekte der Depression im Zusammenhang mit der Geburt Deines Kindes.

Peripartale Depression

  • Definition: Die peripartale Depression betrifft depressive Episoden während der Schwangerschaft (pränatale Depression) oder im ersten Jahr nach der Geburt (postnatal).
  • Zeitraum: Sie bezieht sich auf den gesamten Zeitraum rund um die Geburt, einschließlich der Schwangerschaft und der Zeit nach Deiner Entbindung.
  • Symptome: Sie beginnen während der Schwangerschaft und dauern über die Geburt hinaus.

Postnatale Depression

  • Definition: Die postnatale Depression (auch postpartale Depression) bezieht sich nur auf depressive Episoden nach der Geburt Deines Kindes. Sie ist auch als Wochenbettdepression bekannt
  • Zeitraum: Sie tritt ausschließlich im Zeitraum nach der Entbindung auf, in der Regel innerhalb des ersten Jahres danach.
  • Symptome: Diese treten nach der Geburt auf und können Mutter und Kind erheblich beeinflussen.

Wie entsteht eine Peripartale oder Postnatale Depression?

Die Entstehung einer peripartalen oder postnatalen Depression wird durch eine Kombination aus hormonellen, physischen und emotionalen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören:

  • Hormonelle Veränderungen nach der Geburt 
  • Veränderungen der Schilddrüsenhormone nach der Geburt
  • Schlafmangel nach der Geburt
  • Ernährungsdefizite und Nährstoffmangel (Eisen, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren)
  • Veränderung der Lebensumstände
  • Angst und Unsicherheit
  • Fehlende soziale Unterstützung
  • Bei einer bereits diagnostizierten Depression (verschiedene Arten)

Symptome einer Peripartalen und Postnatalen Depression

Die Symptome können sein:

  1. Anhaltende Traurigkeit
  2. Energielosigkeit und Erschöpfung
  3. Schlafstörungen
  4. Desinteresse
  5. Reizbarkeit und Wutanfälle
  6. Appetitverlust oder „Fresssucht“
  7. Schuldgefühle und Wertlosigkeit
  8. Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten
  9. Angst und Panikattacken
  10. Schwierigkeiten beim Aufbau einer Bindung zum Baby
  11. Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Muskelschmerzen ohne klare medizinische Ursache
  12. Wiederkehrende Gedanken an Tod oder Suizid

Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDD)

Wenn Du regelmäßig vor Deiner Menstruation unter starken emotionalen und körperlichen Beschwerden leidest, könnte es sich um eine prämenstruelle dysphorische Störung (PMDD) handeln. Diese schwerwiegende Form des prämenstruellen Syndroms (PMS) betrifft eine kleine, aber bedeutende Anzahl von Frauen.

Was ist PMDD?

Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDD) ist eine schwerwiegende und chronische Form des prämenstruellen Syndroms, die durch intensive emotionale und körperliche Symptome gekennzeichnet ist. Diese Symptome treten in der Regel in der lutealen Phase des Menstruationszyklus auf, etwa 1 bis 2 Wochen vor Beginn der Menstruation, und verschwinden normalerweise kurz nach Beginn der Monatsblutung.

Wie entsteht PMDD?

PMDD ist die Folge einer komplexen Interaktion hormoneller, genetischer und neurobiologischer Faktoren: 

  • Schwankungen des Hormonhaushalts: Die monatlichen Veränderungen der Hormone Östrogen und Progesteron während des Menstruationszyklus spielen eine wichtige Rolle bei PMDD. Diese Hormonschwankungen können die Gehirnchemie beeinflussen und zu intensiven Symptomen führen.
  • Serotonin: Veränderungen in der Serotoninaktivität sind ebenfalls mit PMDD verbunden. 
  • Familiengeschichte: Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von PMDD oder anderen affektiven Störungen haben ein höheres Risiko, PMDD zu entwickeln.
  • Stress: Hohe Stressniveaus können die Symptome von PMDD verschlimmern.
  • Ernährungsgewohnheiten: Ungesunde Ernährung oder Mängel an bestimmten Nährstoffen können die Symptome beeinflussen.
  • Lebensstil: Mangel an Bewegung und unregelmäßiger Schlaf können ebenfalls beitragen.

Symptome von PMDD

Die Symptome von PMDD sind:

  1. Schwere Reizbarkeit und Wutanfälle
  2. Extremes Stimmungsschwanken
  3. Depressive Verstimmung
  4. Ängstlichkeit
  5. Desinteresse
  6. Konzentrationsschwierigkeiten
  7. Energielosigkeit oder extreme Müdigkeit
  8. Appetitveränderungen
  9. Schlafprobleme
  10. Brustschmerzen
  11. Kopfschmerzen
  12. Gelenk- oder Muskelschmerzen

Rezidivierende Depression

Rezidivierende Depression

Wenn Du wiederholt Phasen von Depression erlebst, die von Perioden normaler Stimmung unterbrochen sind, könntest Du an einer rezidivierenden Depression leiden. Diese Form der Depression ist durch das wiederkehrende Auftreten von depressiven Episoden gekennzeichnet, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können.

Was ist eine Rezidivierende Depression?

Eine rezidivierende Depression, auch als rezidivierende depressive Störung bekannt, ist eine chronische Erkrankung, bei der Betroffene wiederholt depressive Episoden erleben. 

Wie entsteht eine Rezidivierende Depression?

Die Ursachen einer rezidivierenden Depression sind genetischer, biologischer, psychologischer und umweltbedingter Natur:

  • Familiäre Häufung: Eine genetische Prädisposition kann das Risiko für das Auftreten von rezidivierenden Depressionen erhöhen.
  • Neurotransmitter-Ungleichgewicht: Veränderungen in den Neurotransmittern Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn können rezidivierende Depressionen begünstigen. 
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen, wie beispielsweise der Schilddrüse oder während des Menstruationszyklus, können ebenfalls eine Rolle spielen.
  • Stress und traumatische Ereignisse können ebenfalls Auslöser sein.

Symptome einer Rezidivierenden Depression

Die Symptome einer rezidivierenden Depression sind die gleichen wie bei einer Major Depression und treten in wiederkehrenden Episoden auf. 

Weitere Arten der Depression

Die Liste der Depression kann noch unendlich fortgeführt werden. Von der Chronischen, über die Psychotische hin zur larvierten Depression. Hier eine kurze Übersicht mit unterschiedlichen Ursachen und Symptomen:

  1. Chronische Depression: Lang anhaltende depressive Symptome, die zwei Jahre oder länger andauern.
  2. Psychotische Depression: Schwere Depression begleitet von psychotischen Symptomen wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen.
  3. Larvierte Depression: Depression zeigt sich hauptsächlich durch körperliche Symptome wie Schmerzen oder Erschöpfung, ohne dass die emotionale Komponente im Vordergrund steht.
  4. Reaktive Depression: Depression tritt nach einem belastenden oder traumatischen Ereignis auf.
  5. Neurotische Depression: Chronische Depression äußerst sich durch  Angststörungen und emotionale Instabilität.
  6. Agitierte Depression: Depression führt zu ausgeprägter Unruhe, Reizbarkeit und Nervosität.

Systemische Beratung – Hilfe bei Depression

Wurde auch bei Dir die Erkrankung Depression diagnostiziert, kann die Systemische Beratung eine wertvolle Hilfe bei der Depression sein: Zusätzlich zur allgemeinen medizinischen Behandlung. Viele Studien zeigen, dass die Kombination von medikamentöser Therapie und systemischer Beratung, effektiver ist als eine alleinige Behandlung mit Medikamenten. Denn hier wirst nicht nur Du als Individuum betrachtet, sondern auch Dein gesamtes soziales Umfeld und dessen Dynamiken.

Methoden der systemischen Beratung

  1. Familiäre Konstellationen: Diese Methode untersucht die Beziehungen und Dynamiken innerhalb der Familie, um unbewusste Muster und Konflikte aufzudecken, die zu Deiner Depression beigetragen haben könnten.
  2. Kommunikationstraining: Ziel ist es, Deine Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, um Missverständnisse und Konflikte zu reduzieren und eine offenere und unterstützende Interaktion zu fördern.
  3. Systemische Aufstellungen: Durch die Visualisierung und das Nachstellen von Beziehungen und Konflikten kannst Du neue Perspektiven und Lösungsansätze entwickeln.

Ziele der systemischen Beratung

  1. Verbesserung der familiären Dynamik, um eine gesündere und unterstützendere familiäre Umgebung aufzubauen und Dein Wohlbefinden zu fördern.
  2. Stärkung sozialer Beziehungen als Schutzfaktor gegen Depressionen.
  3. Lerne, Deine eigenen Stärken zu erkennen, und nutze Sie gezielt, Deine psychische Gesundheit zu verbessern.

Ob bei Depression im Alter, nach einer Trennung oder durch den Stress als Mutter: Gemeinsam gehen wir den Ursachen der Depression auf den Grund, finden die Zusammenhänge und arbeiten gemeinsam daran, dass Deine Symptome irgendwann wieder verschwinden. Es wird höchste Zeit, über Deine Depression zu sprechen.

Über die Autorin

Hallo, ich bin Andrea, psychologische und systemische Beraterin. Ich unterstütze dich einfühlsam und vertrauensvoll, die Krisen in deinem Leben zu meistern. Hier erfährst du mehr über mich.