Empty-nest-Syndrom: Loslassen lernen für alleinerziehende Mütter

Kinder aus dem Haus – und plötzlich allein? Vor allem alleinerziehende Mütter empfinden das Empty-nest-Syndrom oft als besonders schmerzhaft und müssen erst dann das Loslassen lernen. Wehmütig blicken Sie auf die Jahre voller gemeinsamer Erlebnisse, Abenteuer und Errungenschaften zurück.
Klar, als Mama ohne Partner musste man oft zurückstecken, stand viele Male ratlos vor riesigen Herausforderungen. Doch wenn die Kinder aus dem Haus gehen, überwiegen die positiven Erinnerungen an Momente voller Fürsorge, Nähe, Freude und Gemeinsamkeit.
Und das soll´s jetzt gewesen sein?

Tipps für das Loslassen lernen bei einem Empty-nest-Syndrom für alleinerziehende Mütter.

Empty-nest-Syndrom – So fühlt es sich an

Fällt es Dir auch so schwer zu akzeptieren, dass dieser Lebensabschnitt nun unwiederbringlich vorbei ist?
Für viele alleinerziehende Mütter gleicht der Auszug der Kinder einem Sprung ins eiskalte Wasser. Und ist mit viel Sorgen, Unsicherheiten und Ängsten verbunden.

Widersprüchliche Gefühle und Gedanken können nun auftreten, die zum Teil tief am Selbstwert knabbern:
– Werde ich nicht mehr gebraucht?
– Bin ich als Mama, als Mensch überhaupt noch wichtig und wertvoll?
– Wen soll ich denn jetzt umsorgen?
– Bleibe ich jetzt allein?

Manche Frauen fühlen sich durch den Auszug des Kindes getriggert und an die eigene, schmerzhafte Trennung vom Partner erinnert. Gerade Gefühle des Verlassenwerdens und Alleinseins können jetzt sehr präsent werden.
Gleichzeitig machst Du Dir aber auch große Sorgen um Dein Kind:
– Schafft es das alles alleine?
– Wie wird es mit den täglichen Herausforderungen klar kommen?
– Trifft es die richtigen Entscheidungen und die richtigen Menschen?

Loslassen lernen – Fühle alles und verdränge nichts!

Ganz wichtig: Nimm Deine Gefühle und Gedanken, so unangenehm sie auch sind, bewusst war!
Versuche nicht zu verdrängen. Erlaube Dir, diesen Abschied zu betrauern und Dein Kind zu vermissen. Lasse alle Emotionen zu. Diese Gefühle und dieser ganze Prozess bei einem Empty-nest-Syndrom sind ganz natürlich – sie wollen und sollen ganz bewusst gelebt werden!

Es ist ganz typisch für so eine Phase des Übergangs, dass sich alles sehr zwiespältig und verunsichernd anfühlt: Das Alte ist schon fast weg, das Neue (noch!) nicht da:
Dieses sogenannte Empty-nest-Syndrom haben ganz viele Mütter. Die Kinder sind flügge und haben das Familiennest verlassen. Und das eigene Leben wirkt plötzlich leer, kalt, sinn- und trostlos… .

Gerade alleinerziehende Mütter, so wie Du vielleicht, erleben den Fortgang ihrer Kinder intensiver und einschneidender. Kein Wunder: Schließlich hast Du viele Jahre Deines Lebens die Verantwortung ganz allein getragen und den Raum für Deinen Nachwuchs gehalten.
Zugleich hast Du Deine eigenen Bedürfnisse und Lebensträume hinten angestellt und vielleicht auf später verschoben.

Mütter können Loslassen lernen, auch wenn es so schwer fällt und gemischte Gefühle hinterlässt. Viele Betroffene wissen gar nicht, woher deren depressive Gefühlslage kommt oder was sie dagegen tun können. In meinem Blogartikel Empty-Nest-Syndrom: Tipps und Wege aus der Depression erfährst Du, welche emotionalen und psychischen Auswirkungen das Empty-Nest-Syndrom hat und ich gebe Dir Selbsthilfetipps, die Dir helfen, aktiv gegen das Empty-Nest-Syndrom vorzugehen und einer Depression vorzubeugen.

Empty-nest-Syndrom – Übernimm Verantwortung für Dich!

Zunächst einmal ist es jetzt ganz wichtig zu verstehen, dass dieses Loslassen lernen und der Ablöseprozess an sich, etwas Wichtiges, Gesundes und Stärkendes ist – und zwar sowohl für Dich als Mama, als auch für Dein Kind auf dem Weg ins selbstbestimmte Erwachsenenleben.

Du denkst jetzt bestimmt, dass das Loslassen gar nicht so einfach ist, wie Du es Dir gerne wünschen würdest. Wie Dir das Loslassen mit den richtigen Strategien und der Abschied von Vertrautem gelingt, erfährst Du in meinem weiteren Blogartikel Loslassen lernen – Deine Chance für einen Neuanfang. Ich gebe Dir wertvolle Tipps, diesen Prozess liebevoll und behutsam anzugehen.

Auch wenn Dein Kind ausgezogen ist, bleibt Du – egal was kommt – immer Mutter.
Dennoch hast Du jetzt die Möglichkeit, Dein Leben neu auszurichten und in Freiheit zu gestalten. In dieser Lebensphase darfst Du lernen, die Verantwortung für Dein Kind abzugeben und ein Stück weit wieder mehr für Dich und Deine Bedürfnisse zu übernehmen.

Zugleich haben Dein Kind und Du nun die Chance, eure Beziehung neu zu gestalten und auszurichten.
Ihr begegnet euch mehr und mehr auf der gleichen Augenhöhe. Trotz der räumlichen Distanz bleibst Du für Dein Kind wichtig und wertvoll. Du nimmst auch weiterhin Anteil am Leben Deines Kindes, wirst nach Rat und Tat gefragt, wenngleich auf eine veränderte „erwachsene“ Art und Weise.
Und das ist auch gut so!

Dein Kind braucht seinen Freiraum genauso, wie Du ihn auch brauchst. Schuldgefühle und das Gefühl der Verpflichtung haben hier keinen Platz. Denn nur so könnt ihr beide wachsen!

Loslassen lernen – Tipps, Do´s und Dont´s

An dieser Stelle möchte ich Dir gerne Impulse und Tipps geben, wie Du mit der veränderten Lebenssituation am besten umgehst.
Dabei neigen wir Mütter oft unbewusst dazu, auch im Erwachenenalter für unser Kind „mitzudenken“ und „mitzubestimmen“. Ich weiß da übrigens etwas Besseres: Denke einfach mal an Dich!

Was Du jetzt für Dein Kind tun kannst:

  • Lass Dein Kind ziehen – ohne schlechtes Gewissen und Schuldgefühle
  • Bau keinen Druck auf.
    Dein Kind soll sich am besten täglich bei Dir melden und jede Woche vorbeikommen? Bitte nicht!
    Eure Beziehung sollte nicht aus Pflichtgefühl basieren, sondern auf gegenseitige Wertschätzung. Und das entsteht aus der Freiheit!
  • Hilfe anbieten, aber nie aufdrängen.
    Respektiere und feiere die Eigenständigkeit Deines Kindes!

Was Du jetzt für Dich tun kannst:

  • Die Welt entdecken:
    Du kannst reisen, wann, wo, mit wem und wohin Du willst.
  • Alte Hobbys aufleben lassen, Neues erkunden:
    Du wolltest schon immer italienisch oder Tai Chi lernen? Probier´s aus! Jetzt!
  • Du wünscht Dir schon lange einen liebevollen Partner?
    Papa-Qualitäten und Familiensinn sind jetzt kein Muss mehr. Bei der Partnerwahl zählen nun einzig Deine persönlichen Bedürfnisse.
  • Beim Job durch- oder neu starten:
    Willst Du Dich beruflich weiterentwickeln oder etwas ganz neu starten? Jetzt hast Du die Freiheit, das zu tun.

Mein Extra – Tipp an Dich um Loslassen zu lernen:
Schreibe Dir mal alle Deine Wünsche auf, die Du wegen der Familie auf die gaaaanz lange Bank geschoben hattest. Und? Welchen möchtest Du Dir zuerst erfüllen?

Das übergeordnete Prinzip lautet jetzt:
Freiheit für alle, für Dich und Dein Kind. Ihr bleibt beide in Liebe und gegenseitiger Wertschätzung verbunden. Gleichzeitig breitet ihr eure Flügel aus … und schwingt euch ins pralle Leben!

Von Herzen gerne unterstütze ich Dich mit meiner psychologischen Beratung in dieser besonderen Lebensphase, in Liebe loszulassen und eine neue Perspektive für Dich zu entwickeln.
Wenn es nicht warten kann und Du über Deine Gefühle schnell sprechen möchtest, dann vereinbare gerne einen kurzfristigen SOS-Termin.

Du sehnst Dich nach mehr Leichtigkeit und Lebensfreude? Melde Dich bei mir – ich bin für Dich da!

Über die Autorin

Hallo, ich bin Andrea, psychologische und systemische Beraterin. Ich unterstütze dich einfühlsam und vertrauensvoll, die Krisen in deinem Leben zu meistern. Hier erfährst du mehr über mich.