Alleinerziehend zu sein ist nicht immer einfach und bedeutet oft, jeden Tag an seine Grenzen zu stoßen. Kein Wunder, dass die ständige Verantwortung und fehlende Unterstützung viele Single-Moms und Single-Dads an den Rand der Erschöpfung führt.
Was viele Betroffene nicht wissen – körperliche Müdigkeit, emotionale Schmerzen und Hilflosigkeit können ein Anzeichen für eine Erschöpfungsdepression sein. Der Weg raus aus dieser Dunkelheit und Erschöpfung, hin zu neuer Kraft und Lebensfreude scheint dann oft schwierig. Aber sei unbesorgt, auch wenn Du es gerade vielleicht selbst nicht sehen kannst, es gibt verschiedenste Hilfen, die Dir auf diesem Weg hilfreich sein können.

Alleinerziehend und erschöpft – Was ist eine Erschöpfungsdepression?
Eine Erschöpfungsdepression ist mehr, als ein vorübergehender Zustand der Müdigkeit und Erschöpfung. Vielmehr handelt es sich bei diesem Syndrom um eine tiefgreifende, behandlungsbedürftige Erkrankung, die das Leben von Betroffenen stark beeinträchtigt.
Diese Menschen kämpfen dann täglich mit einer erdrückenden Last aus Müdigkeit, Erschöpfung, anhaltender Traurigkeit und innerer Leere. Die einfachsten Aufgaben des Alltags erscheinen für Erkrankte dann unüberwindbar. Sie fühlen sich antriebslos und ständig müde, als wäre ihnen jegliche Energie entzogen.
Vielleicht sind auch Dir diese aufwühlenden Emotionen nicht fremd. Spätestens dann, wenn Dich anhaltende Erschöpfung überkommt und Du das Gefühl hast, in einem endlosen, dunklen Tunnel gefangen zu sein, könnte eine Erschöpfungsdepression dahinterstecken. Doch auch in diesen schweren Momenten gibt es Hoffnung und Wege, wieder Licht und Freude in Dein Leben zurückzubringen.
Symptome und Verlauf einer Erschöpfungsdepression bei Alleinerziehenden
Die Symptome einer Erschöpfungsdepression schleichen sich oft langsam und leise in Dein Leben. Zunächst können es kleine, subtile Anzeichen wie innere Unruhe, eine trübe Stimmung oder anhaltende Müdigkeit sein, die Du vielleicht erst gar nicht als belastend empfindest.
Doch bei diesen ersten Frühzeichen kann es sich um kleine Vorboten handeln, die sich verstärken, wenn Du nicht rechtzeitig intervenierst. Betroffene spüren dann immer mehr, wie der Alltag zur unüberwindbaren Hürde wird. Hinzu kommen körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen, die Dir das Gefühl vermitteln können, als ob Dein Körper selbst den inneren Schmerz nach außen tragen will.
Viele Personen mit einer Erschöpfungsdepression leiden unter mehreren der folgenden Symptome:
• Schlafstörungen und anhaltende Müdigkeit
• Antriebs- und Lustlosigkeit
• Gereiztheit, Konzentrationsstörungen und das Gefühl der inneren Leere
• geringes Selbstbewusstsein
• innere Unruhe, Angstzustände oder fehlendes Interesse an sozialer Interaktion
• Magen-Darm-Beschwerden
• Schwindel und Kopfschmerzen
• Rückenschmerzen
• Herzrasen
• Anfälligkeit für Infekte
Die einzelnen Symptome einer Erschöpfungsdepression können im Alltag jedoch variieren und sich auf vielfältige Weise zeigen.
Erschöpfungsdepression bei Alleinerziehenden – Unterschied zu einem Burnout und anderen psychischen Krankheiten
Eine Depression kann viele verschiedene Ursachen haben, wobei sich die Symptome zu anderen psychischen Erkrankungen ähneln. Bei einer Erschöpfungsdepression steht jedoch vor allem ein nicht überwindbar wirkender Bereich des Alltags, wie der Haushalt, im Vordergrund.
Diese Form der Depression schleicht sich langsam in das Leben von Erkrankten – oft unbemerkt, bis die Belastung unerträglich wird.
Anders sieht es bei einem „Burnout“ aus. Denn im Gegensatz zum Burnout wurzelt eine Erschöpfungsdepression aus einer grundlegenden Überforderung durch alltägliche Anforderungen und nicht durch einzelne Bereiche des Lebens.
Hier die Unterschiede im Überblick:
- Burnout: Typischerweise entsteht ein Burnout durch langanhaltenden beruflichen Stress oder Überlastung. Ein Burnout ist oft verbunden mit einem Gefühl der Erschöpfung, Frustration und Desillusionierung.
- Erschöpfungsdepression: Diese spezielle Form der Depression resultiert aus einer überwältigenden Belastung im Alltag. Sie ist nicht nur auf berufliche oder andere einzelne Aspekte beschränkt.
Eine große Rolle spielen hier Faktoren wie Doppelbelastung durch Haushalt und Kindererziehung, Beziehungsschwierigkeiten, finanzielle Sorgen oder andere Lebensstressoren.
Und auch die Symptome eines Burnout und einer Erschöpfungsdepression unterscheiden sich:
- Burnout: Häufige Symptome sind ein starkes Gefühl der Erschöpfung und der emotionalen Leere, Leistungseinbußen, Zynismus oder Desillusionierung. Physische Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen kommen ebenfalls häufig vor.
- Erschöpfungsdepression: Neben der allgemeinen Erschöpfung und Müdigkeit, die beide Syndrome miteinander eins haben, erleben Betroffene mit einer Erschöpfungsdepression oft eine tiefe Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Gedanken- und Konzentrationsstörungen sowie eine Vielzahl anderer körperlichen Beschwerden.
Erschöpfungsdepression bei Alleinerziehenden – so beugst Du der Krankheit vor
Um einer Erschöpfungsdepression und anderen psychischen Erkrankungen vorzubeugen sollte für Dich immer ein achtsamer Umgang mit Dir selbst an erster Stelle stehen.
Erkenne Deine eigenen Bedürfnisse und gib Ihnen in Deinem Alltag entsprechenden Raum. Gezielte Entspannung, ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung haben nachgewiesenermaßen einen positiven Einfluss auf Deine seelische und körperliche Gesundheit. Auch das Pflegen sozialer Kontakte ist wichtig, ebenso wie einfach mal „Nein“ zu sagen, ohne sich schuldig zu fühlen.
Jeder Schritt in Richtung Selbstsorge und Achtsamkeit bringt Dich näher hin zu einem Leben, das von innerer Ruhe und Wohlbefinden geprägt ist.
Wenn Du mehr über das Thema Achtsamkeit erfahren möchtest, dann lese gerne meinen Blogbeitrag
Achtsamkeit für Frauen.
Erschöpfungsdepression bei Alleinerziehenden – wenn das Gefühlschaos komplett ist
Eine Erschöpfungsdepression bei Alleinerziehenden kann ein regelrechtes Gefühlschaos auslösen. Es ist ein ständiger Kampf zwischen der Verantwortung für die Kinder, dem Druck des Alltags und der Vernachlässigung eigener Bedürfnis nach Erholung und Selbstfürsorge.
Sicher kennst auch Du das Gefühl, Dich gefangen zu fühlen zwischen Überforderung und dem starken Wunsch, Deinen Kindern ein stabiles Umfeld bieten zu können.
Das emotionale Chaos, wenn die scheinbar erdrückende Belastung zu tiefer Traurigkeit, Schuldgefühlen und einer zunehmenden Isolation führt, ist nicht zu unterschätzen und kann zu einem zermürbenden Balanceakt zwischen der Sorge um Deine geliebte Familie und dem eigenen Bedürfnis nach Unterstützung und Verständnis werden.
Diese Emotionen sind normal und dürfen genauso sein, wie Du sie empfindest. Denn Dein Körper und Geist suchen sich nicht grundlos einen Weg, um auch sich aufmerksam zu machen.
Gerade die mütterlichen Schuldgefühle, oder auch „Mom Guilt“ genannt, sind ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Eltern betrifft – speziell aber berufstätige Mütter.
Dabei bezeichnet der Begriff das anhaltende Gefühl der Unzulänglichkeit und Schuld, welches entsteht, wenn Mütter glauben, den Anforderungen ihrer Kinder, ihrer Arbeit und anderen Verpflichtungen nicht gerecht zu werden.
Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest und auch viele hilfreiche Tipps zur Überwindung von Schuldgefühlen bekommen möchtest, dann lese gerne meine weiteren Blogbeiträge Mütterliche Schuldgefühle: Eine einfühlsame Auseinandersetzung mit dem Phänomen Mom Guilt, sowie 10 Tipps gegen mütterliche Schuldgefühle für arbeitende Mütter.
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Erschöpfungsdepression bei Alleinerziehenden – 5 Tipps für erschöpfte Single-Moms und Single Dads
„Ich kann nicht mehr.“ Sicher hast auch Du schonmal diesen Satz leise, oder vielleicht auch etwas lauter ausgesprochen. Viele alleinerziehende Mütter leiden unter Erschöpfung und jeder Elternteil fühlt sich manchmal erschöpft, müde und einfach überfordert mit seinen Kindern.
Für Alleinerziehende ist diese Belastung jedoch besonders schwerwiegend. Denn sie haben oft niemanden, der ihnen eine kleine Auszeit von der Kinderbetreuung ermöglicht. Sie müssen rund um die Uhr die Verantwortung für alles tragen – Kind, Karriere, Haushalt, Finanzen, soziale Kontakte … . Eine Aufgabe, die anstrengend, stressig und zermürbend sein kann.
Gerade daher ist es wichtig, dass Du, liebe alleinerziehende Mutter und lieber alleinerziehender Vater, Wege heraus aus der Erschöpfungsfalle findest. Denn anhaltender Stress ist nicht gesund – weder für Dich, noch für Dein Kind.
Diese fünf ultimativen Tipps gegen Erschöpfung können dir helfen:
- Tipp 1 bei einer Erschöpfungsdepression als Alleinerziehende – Schlafe ausreichend
Ja, ich weiß, gerade das Thema Schlaf ist bei Kindern oft eine schwierige Angelegenheit. Vielleicht schlafen Deine Kinder noch nicht durch und Du musst frühmorgens trotzdem wieder raus. Aber habe Vertrauen! Schlaf ist der Schlüssel im Kampf gegen Erschöpfung. Deshalb solltest Du unbedingt genug schlafen und morgens ausgeruht aufwachen. Also auch, wenn das bedeutet, dass Du mehrmals die Woche mit oder kurz nach Deinen Kindern ins Bett gehst – gönn Dir diesen Luxus!
- Tipp 2 bei einer Erschöpfungsdepression als Alleinerziehende – Setze Prioritäten
Das bedeute im Klartext, dass Du Dinge einfach mal nicht tust. Erledige zuerst die Aufgaben, die wichtig sind, dann den Rest. Niemand erwartet von Dir eine blitzblank geputzte Wohnung und „Nein“, Du musst Dich nicht an jedem Kindergarten- und Schulfest als Helfer, Kuchenbäcker oder Fahrer eintragen lassen.
- Tipp 3 bei einer Erschöpfungsdepression als Alleinerziehende – Nimm Dir eine Pause
Super – die Kinder sind endlich beschäftigt. Dies bedeutet für Dich, dass Du selbst die Wahl hast ob Du a) die Wäsche sortieren, b) die Fenster putzen, c) oder bügeln kannst? Nein, falsch – als Alleinerziehende ist es extrem wichtig, Dich in der kinderfreien Zeit zu erholen und Dir kleine Alltagspausen zu gönnen. Dabei spielt es keine Rolle, was Du machst. Hauptsache es stärkt Dich und schenkt Dir Energie.
- Tipp 4 bei einer Erschöpfungsdepression als Alleinerziehende – Entspanne Dich
Egal, ob Du Dich bei einer geführten Meditationen entspannst, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen übst oder autogenes Training machst – all diese Techniken können Dir dabei helfen, zur Ruhe zu kommen, abzuschalten und Deinen Kopf frei zu bekommen. Wichtig hier! Wende diese Techniken regelmäßig an. Nur dann kann Dein Körper und Geist abschalten und zur Ruhe kommen.
- Tipp 5 bei einer Erschöpfungsdepression als Alleinerziehende – Suche Dir Unterstützung
Vielen Alleinerziehenden fällt es schwer, im Alltag Hilfe anzunehmen. Aber warum ist das so? Niemand muss alles alleine schaffen. Niemand muss perfekt sein oder über unendliche Energiereserven verfügen. Denn spätestens dann, wenn Du wegen chronischer Erschöpfung auf dem Zahnfleisch gehst, benötigst Du sowieso die Hilfe anderer. Also nimm diese lieber gleich an, bevor es soweit kommt.
Dabei sind es nicht nur Oma und Opa, die Dir helfen; Unterstützungsangebote findest Du auch in Elternvereinen, Nachbarschaftshilfen, Entlastungsdiensten oder Selbsthilfegruppen. Egal, welches Angebot Du wählst: Trau Dich einfach.
Erschöpfungsdepression bei alleinerziehenden Müttern – Hilfe im Rahmen einer psychologischen Beratung
Neben den genannten Unterstützungsangeboten helfe auch ich Dir gerne im Rahmen meiner
psychologischen Beratung dabei, als Alleinerziehende bei einer Erschöpfungsdepression richtig zu reagieren. Gemeinsam entwickeln wir Möglichkeiten, Die Dir auf dem Weg zur gesunden Stressbewältigung helfen und ebnen den Weg in Richtung Neubeginn.
Im Zuge meiner professionellen Beratung zeige ich Dir, wie Du bei einer Erschöpfungsdepression gezielt emotionale Unterstützung erfährst und gebe Dir Zugang zu praktischen Hilfen wie Zeitmanagement-Techniken und einfach zu erlernenden Entspannungstechniken. Dies fördert Deine Resilienz und verringert das Gefühl der Isolation.