Prokrastination überwinden – Tipps um Deine Produktivität zu steigern

Der Papierstapel auf dem Schreibtisch schreit geradzu danach, von Dir bearbeitet zu werden und auch der lästige Abwasch hat sich noch immer nicht von alleine gemacht. Aber nichts hilft, Du kannst Dich einfach nicht dazu motivieren, Deine leidigen Pflichten zu erfüllen.

Vielleicht kommt Dir diese Situation nicht ganz unbekannt vor? Dann nimm Dir einen Augenblick Zeit und tauche gemeinsam mit mir in die Tiefen der sogenannten „Prokrastination“, des ständigen Aufschiebens unserer To-Do´s, ein.

Die gute Nachricht – der Weg raus aus dieser Spirale ist einfacher, als Du vielleicht denkst. Ich zeige Dir, wie Du endlich mit wenigen, aber effektiven Alltagstipps Deine Produktivität steigerst und die Leichtigkeit wieder Einzug in Dein Leben findet.

Hier bekommst du Tipps, um Deine Aufschieberitis, auch Prokrastination genannt, überwinden zu können und es endlich schaffst, nicht mehr zu prokrastitionieren bzw. Dinge aufzuschieben.

Prokrastination – was ist das eigentlich?

Vielleicht hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum wir so meisterhaft darin sind, wichtige Aufgaben aufzuschieben, obwohl wir wissen, dass diese lästigen Pflichten früher oder später erledigt werden müssen.
Wohl jeder von uns ist bereits der Verlockung der Aufschiebens erlegen. Bedenklich wird es jedoch, wenn Du Aufgaben nie oder nur unvollständig erledigen kannst.

Dieses Verhalten ist unter dem Wort Prokrastination, auf Englisch auch unter dem Begriff „procrastination“ bekannt und beschreibt die wiederholten Versuche, unangenehme Aufgaben zu umgehen, indem sie immer und immer wieder aufgeschoben werden.

Ein zentrales Problem hierbei ist, dass Dich Prokrastination langfristig auf einen Weg führt, bei dem dieses herauszögernde, negative Arbeitsverhalten in den verschiedensten Lebensbereichen Folgen haben kann.

Bin ich nur faul oder ist es Prokrastination?

Die Grenze zwischen Faulheit und Prokrastination ist fein und nicht immer klar zu differenzieren. Wo genau liegt denn der Unterschied zwischen Prokrastination und gelegentlicher Bequemlichkeit?

Hier ist Selbstreflexion gefragt! Denn im Vergleich zum einfachen Aufschieben schaffst Du es bei Prokrastination einfach nicht, leidige Aufgaben irgendwann zum Abschluss zu bringen. Personen, die massiv prokrastinieren, erledigen ihre Aufgaben dauerhaft entweder gar nicht, nur mangelhaft oder erst auf den allerletzten Drücker. Dadurch erfahren Betroffene langfristig Nachteile in verschiedenen Lebensbereichen.

Prokrastination verstehen – darum erscheint das Aufschieben so verlockend

Bestimmt hast Du Dir auch schon einmal die Frage gestellt, warum das Aufschieben von Arbeiten Dich von Zeit zu Zeit mit einem leisen Flüstern dazu einlädt, Deine Pflichten auf einen späteren Zeitpunkt zu schieben.
Warum schaffst Du es einfach nicht, Aufgaben zum Abschluss zu bringen und handelst Dir damit immer wieder Ärger und Stress ein?

Hinter dem Verhalten dieser Prokrastination stecken ganz bestimmte Gründe, die einen nahrhaften Boden liefern, um Aufgaben wiederholt nicht zu Ende zu bringen:

  • Wenig vorstrukturierte Aufgaben:
    Zu wenig Struktur ist Gift für prokrastinierende Personen. Dasselbe gilt für Aufgaben ohne Deadlines.

  • Leistungsanforderungen:
    Diese gehen mit Ängsten vor Versagen einher.

  • Hohe Ansprüche:
    Du stellst zu hohe Ansprüche an Dich und Deine Leistung oder setzt Dir unrealistische Ziele. Auch das kann prokrastinierend wirken.

  • Social Media:
    Du bist ein Meister darin, Dich „nur mal kurz“ am Smartphone, TV oder auf Social Media abzulenken und verlierst Dich dann im medialen Dschungel.

  • Freude und Begeisterung:
    Dir fehlt schlicht und einfach die Begeisterung für etwas. Dann ist die sowieso schon geringe Motivation noch dürftiger, als sie ohnehin schon war.

  • Vermeidung von Konflikten:
    Du möchtest unangenehme Situationen vermeiden, indem Du versuchst, Dich erst gar nicht mit ihnen auseinanderzusetzen.

Die Gefahren hinter der ständigen Prokrastination – darum schadet Dir ständiges Aufschieben

Prokrastination ist zwar kein eingenständiges Krankheitsbild, dennoch wirst Du, sofern Du von diesem Problem betroffen bist, über kurz oder lang mit den Fallstricken des Prokrastinierens konfrontiert werden.
Denn gemäß Studien sind prokrastinierende Menschen weitaus häufiger gestresst und leiden vermehrt unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen.
In meinem Blogartikel Depression und depressive Verstimmung im Vergleich erkläre ich Dir den Unterschied zwischen diesen beiden Zustandsformen und gebe Dir hilfreiche Tipps, wie Du beide erkennen kannst.
Langfristige Folgen von Prokrastination können außerdem Einsamkeit und Erschöpfung sein.

Wenn Du Dich selbst also kontinuierlich dabei erwischt, Aufgaben immer wieder zu verschieben, riskierst Du, dass Du nicht nur andere enttäuschst, sondern langfristig auch Deine eigene mentale Gesundheit riskierst.

Prokrastinierende Personen laufen zudem weitaus häufiger Gefahr, keinen oder einen nur schlechten Schulabschluss zu erlangen. Eine weitere Konsequenz der Prokrastination ist in diesem Zusammenhang ein geringeres Einkommen und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Davon abgesehen leidet bei Prokrastination oft auch das Selbstwertgefühl.

Gehe also mit offenen Augen durch die Welt und erlaube Dir von Zeit zu Zeit eine realistische Brise Selbstreflexion, um zu erkennen, ob bei bestimmten Problemen in Deinem Leben vielleicht Prokrastination die Ursache sein könnte.

Wege raus aus der Aufschieberitis – praktische Tipps gegen Prokrastination

In unserem modernen hektischen Alltag wirst Du leider oft dazu verführt, wichtige Aufgaben aufzuschieben.
Wenn Du diese Zeilen liest, bist Du sicher bereits auf der Suche nach einem Ausweg aus der kniffligen Prokrastination.

Mit den folgenden Tipps gelingt es Dir, diesem Muster endlich zu entkommen:

  • Setze Dir klare Ziele:
    Selbst wenn es nur winzig kleine Schritte sind – setze Dir klare Ziele, die Du auch tatsächlich erreichen kannst.

  • Setze Dir ein Limit:
    Wenn Du ein zeitliches Ziel vor Deinen Augen hast, legst Du eine klare Struktur für die zu erfüllende Aufgabe fest.

  • Fokussiere das, was Du erreichen möchtest:
    Was möchtest Du mit der Aufgabe erreichen und wie gelingt es Dir, dieses Ziel zu erreichen?

  • Erstelle Dir eine Checkliste:
    Schreibe Dir Schritt für Schritt auf, was Du tun musst, und welche Dinge Du bereits erledigt hast.

  • Finde Deine Alltagsroutine:
    Strukturiere Deinen Alltag und erledige wiederkehrende Aufgaben wenn möglich immer zur gleichen Zeit.

  • Erledige anfallende Aufgaben in Ruhe:
    Lenke Dich nicht ab und erledige Aufgaben in Ruhe ohne Ablenkung durch Handy und TV.

  • Nobody is perfect:
    Begegne Dir selbst mit einem Augenzwinkern und rufe Dir in Erinnerung: Du musst nicht perfekt sein. Auch Dir dürfen Fehler passieren!

  • Delegiere Arbeiten:
    Schaffe Dir Raum und delegiere Arbeiten sofern möglich.

  • Gönne Dir eine Belohnung:
    Du hast ein Ziel erreicht? Super, Zeit für eine Belohnung.

  • Die Seinfeld-Methode:
    Erledige jeden Tag eine Aufgabe und trage ein X für jede erledigte Aufgabe in den Kalender ein. So verlängerst Du die Kette von erfolgreichen Tagen Stück für Stück.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben oder wie war das? Darum lohnt es sich die Prokrastination zu überwinden

Prokrastination kann ein hartnäckiger Begleiter sein, der Dich davon abhält, Deine Ziele zu erreichen.

Denn Personen, die Aufgaben ständig aufschieben, leiden öfter unter Stress, Depressionen, Angststörungen, Einsamkeit und Erschöpfung. Und auch im schulischen und beruflichen Bereich hinterlässt Prokrastination seine Spuren. Gerade Angststörungen können auch der Grund dafür sein, Dinge immer wieder aufzuschieben. In meinem Blogbeitrag Die besten Selbsthilfetipps: Ängste überwinden, erfährst Du, wie Ängste entstehen und Du bekommst viele Selbsthilfetipps, um sie überwinden zu können.

Tu Dir also selbst einen Gefallen und überarbeite dieses negative Arbeitsverhalten. Und auf dieser Reise bist Du nicht alleine. Gerne stehe ich Dir im Rahmen meiner psychologisch- und systemischen Beratung mit Rat und Tat zur Seite und zeige Dir, wie Du durch das konsequente Angehen von Aufgaben Dein Wohlbefinden nachhhaltig verbesserst und Deine Prokrastination überwinden kannst.

Über die Autorin

Hallo, ich bin Andrea, psychologische und systemische Beraterin. Ich unterstütze dich einfühlsam und vertrauensvoll, die Krisen in deinem Leben zu meistern. Hier erfährst du mehr über mich.