Depression bei jungen Erwachsenen: Hilfreiche Tipps

Vielen ist mittlerweile bekannt, dass Depression nicht nur ältere Menschen betreffen kann, sondern auch junge Erwachsene. Dennoch steckt die Akzeptanz hierfür noch in den Kinderschuhen.
Hinzukommt, dass nicht nur die Betroffenen selbst Probleme haben, damit umzugehen, sondern auch deren Umfeld.
Dieser Beitrag soll beiden Seiten helfen. Gleichgültig, ob Du selbst von einer Depression betroffen bist oder jemand, den Du gut kennst: Von Herzen gerne gebe ich Dir Tipps zur Hilfe, wenn die Depression junge Erwachsene erwischt.

Bei jungen Erwachsenen kommt es häufig vor, dass sie unter Depressionen leiden.

Symptome und Ursachen für eine Depression bei jungen Erwachsenen

Junge Erwachsene sind massiven Veränderungen in deren Leben und Alltag ausgesetzt. Dies ist auch eine der Ursachen, warum so viele von einer Depression betroffen sind.
Sie kommen in eine Umbruchphase und werden von Kindern zu Erwachsenen, die ihr Leben nun eigenverantwortlich meistern müssen. Die Zeit im Elternhaus endet, was bei vielen bis dahin ein Hort der Geborgenheit war. Ausbildung, Studium und Berufsleben beginnen, sowie der Aufbau einer beschleunigten Arbeitswelt kommen hinzu.
Hierbei kann es zu dem Gefühl der Überforderung und Haltlosigkeit führen.

Hält dieser Zustand an, ist der Weg in eine Depression nicht weit und macht sich mit diesen Symptomen bemerkbar:

  • Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle
  • Selbstkritik
  • Gefühle der Verzweiflung
  • anhaltende Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
  • innerliche Leere und Antriebslosigkeit:
    Eingeschränktes Empfinden von Freude, Glück oder anderen positiven Emotionen
  • Angstzustände
  • Sozialer Rückzug:
    Verlust des Interesses an Familie, Freunde und Hobbys
  • Körperliche Beschwerden:
    Kopfschmerzen, Magenprobleme, Muskelschmerzen, Herzrasen
  • Appetitveränderungen:
    Veränderungen im Essverhalten, die zu Gewichtszu- oder abnahme führen können
  • Schlafstörungen und Energiemangel:
    Von Schlaflosigkeit (Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen) bis zum vermehrten Schlafbedürfnis

Denoch ist es wichtig, einordnen zu können, ob es sich um eine Depression oder vielleicht auch um eine depressive Verstimmung handeln könnte. In meinem Beitrag Depression und depressive Verstimmung im Vergleich zeige ich Dir die Unterschiede, mögliche Ursachen und Symptome.

Natürlich gibt es noch weitere Ursachen und Auslöser, weshalb junge Erwachsene in eine Depression geraten können. Ein weiteres Beispiel ist die Zeit der Pandemie. Durch das auferlegte Absondern von der Außenwelt und die soziale Isolation sind viele Menschen in den Strudel der Einsamkeit geraten. Sie wurden ihrer Lebensinhalte beraubt und mussten sich dem hilflos fügen.
So erging es auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen – mit schwerwiegenden Folgen. Eine Umfrage vom November 2020 ergab, dass mehr als 45 Prozent der befragten jungen Erwachsenen Angst vor der Zukunft hat.

Tipps zum Umgang mit jungen Erwachsenen mit Depression

Nicht nur junge Erwachsene mit einer Depression fühlen sich überfordert. Oftmals ergeht dies auch Eltern und Freunden von Betroffenen so. Manche bekommen sogar Schuldgefühle und fühlen sich für den Zustand verantwortlich. Oder sie ärgern sich, weil der Betroffene nicht so funktioniert, wie es erwartet wird oder vielleicht erforderlich ist, verbunden mit einer tiefen Traurigkeit und Hilflosigkeit.

Nichts von alledem hilft bei psychischen Erkrankungen. Im Gegenteil.
Wenn Du bemerkst, dass ein junger Erwachsener in Deinem Umfeld möglicherweise an einer Depression leidet, ist zunächst Deine Akzeptanz für dessen Gefühlswelt wichtig. Sei geduldig und einfühlsam.
Signalisiere der Person, dass Du für sie da bist, ohne aufdringlich oder anmaßend zu sein.
Es kann sein, dass Dein Hilfsangebot zunächst abgelehnt wird. Lass Dich nicht entmutigen!

Es hilft Dir vielleicht zu wissen, dass Menschen mit depressiven Störungen ihre Gefühlslage nicht dramatisieren. Auch wenn Dir dies unter Umständen so vorkommt. Die Depression ist dafür verantwortlich, dass Betroffene ihre Lage und Empfindungen als unerträglich wahrnehmen.

Hilfe für junge Erwachsene mit Depression

„Jetzt stell Dich nicht so an! Du hast Dein ganzes Leben noch vor Dir!“

Vielleicht hast Du als junge/r Erwachsene/r diese Worte schon zu hören bekommen – und haben Dich bis ins Mark getroffen. Verständlich – auch ohne Depression. Verzweifle nicht!
Vor allem: Lasse diese Aussage nicht an Dich heran – so schwer es auch fallen mag. Du hast jedes Recht dazu, Dich schlecht zu fühlen. Es gibt für alles Gründe. Aber: Es gibt auch für alles Hilfe!

Wenn es Dir schon länger nicht gutgeht und Du mit einer Depression zu kämpfen hast, ist es mehr als ratsam, sich Hilfe und Unterstützung zu holen.
In meiner psychologisch- und systemsichen Beratung kann ich Dich auf verschiedene Weisen unterstützend begleiten:

  1. Emotionale Unterstützung
    Eine psychologische Beratung kann Dir ein Umfeld bieten, in dem Du Deine Gefühle und Gedanken ausdrücken kannst, ohne Angst vor Verurteilung zu haben. Dadurch kannst Du das Gefühl von Einsamkeit und Verständnislosigkeit verringern. Allein das Empfinden zu haben, „gehört“ und „wahrgenommen“ zu werden, erzeugt ein Gefühl von Geborgenheit und Schutz.

  2. Bewältigungsstrategien im Alltag
    Es gibt vielfältige Bewältigungsstrategien für den Alltag und mögen sie noch so klein sein. Letzendlich geht es darum, zu erkennen, wie Du lernst, mit den Symptomen der Depression umzugehen. Im Laufe der Zeit kannst Du die Fähigkeit entwickeln, Probleme zu lösen, mit Stress umzugehen und Deine Emotionen zu bewältigen.

  3. Förderung Deiner Selbstfürsorge
    Ein wesentlicher Bestandteil einer psychologischen Beratung ist die Förderung von Deiner Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl. Dabei entwickeln wir gemeinsam „Rituale“, wie Du beides stärken kannst.
    Wir erarbeiten wertvolle Übungen im Bereich der Achtsamkeit und Selbstakzeptanz. Das verbessert Dein Wohlbefinden und Deine Widerstandskraft.

  4. Unterstützung beim Finden von Deinen Ressourcen
    Ressourcen im Leben sind sehr wichtig. „Was gibt mir Kraft?“ und „Wer unterstützt mich?“.
    Dabei geht es darum, wer Dich noch zusätzlich in Deinem Umfeld unterstützen kann. Es ist auch wichtig, wie das Verhältnis innerhalb der Familie ist, um auch hier die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern und zu schauen, was „gut läuft“ und was „nicht so gut läuft“. Diese Unterstützung ist nicht nur für Dich sehr wertvoll, sondern auch für Deine Familie.

  5. Prävention eines Rückfalls
    Es wird immer wieder Tage im Leben geben, an denen ein Rückfallrisiko besteht. Um dem vorzubeugen, erarbeitest Du gemeinsam mit mir verschiedene Bewältigungsstrategien, um Frühwarnzeichen zu erkennen und dagegen anzugehen.

  6. Psychologische Beratung für Deine individuellen Bedürfnisse
    Jeder Mensch ist einzigartig! Du bist einzigartig!
    Daher soll auch auf Deine ganz individuellen Bedürfnisse, Vorlieben und Ressourcen eingegangen werden. Es ist sehr wichtig, dass Du Dich wohlfühlst und vor allem auch verstanden fühlst.

Eine ganzheitliche psychologische Beratung kann jungen Erwachsenen mit Depression umfassende Unterstützung bieten, ihre Lebensqualität verbessern und langfristige Veränderungen ihres emotionalen Wohlbefindens ermöglichen.

Du bist nicht alleine!
Sprich mich gerne an und ich unterstütze Dich von Herzen gerne mit meiner Beratung für junge Erwachsene.

Über die Autorin

Hallo, ich bin Andrea, psychologische und systemische Beraterin. Ich unterstütze dich einfühlsam und vertrauensvoll, die Krisen in deinem Leben zu meistern. Hier erfährst du mehr über mich.