Gerade in den schweren Stunden der Trauer ist es für Betroffene von unschätzbarem Wert, nicht alleine zu sein. Denn in den dunkelsten Momenten unseres Lebens sehnen wir uns nach einer Hand, die uns dabei hilft, den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten und uns durch die Trauerphase, die unser Herz so schwer macht, führt.
Trauerbegleitung kann Dir in diesem Fall eine wertvolle Stütze sein. Aber auch unabhängig von professioneller Hilfe gibt es einiges, was Dir dabei helfen kann, die Trauer bewältigen zu können und Dir auf Deinem Weg zurück zum Leben neue Hoffnung schenkt.
Die 4 Trauerphasen – ein Leitfaden durch des Prozess des Verlustes
Damit Du Dein Verständnis für Deine Trauer oder für die Trauer anderer vertiefen kannst, ist es hilfreich, über die grundlegenden Aspekte des Trauerprozesses und seine Phasen informiert zu sein.
Dadurch lernst Du nicht nur, was Dir oder anderen in den einzelnen Trauerphasen helfen kann, sondern hast auch die Gewissheit, dass auf dem langen Weg durch die Trauer Hoffnung, Akzeptanz und Heilung wartet.
Trauerphase 1 – Verzweiflung und Hilfslosigkeit
In den ersten Momenten der Trauer ist es oft schwer, überhaupt zu akzeptieren, was geschehen ist. In dieser Phase fühlst Du Dich wahrscheinlich wie gelähmt, verstört oder einfach nur leer.
Manche Trauernde verlieren in dieser ersten Phase auch komplett die Kontrolle und brechen einfach zusammen. Diese erste Trauerphase kann nur wenige Stunden, oder gar ganze Wochen dauern und ist eine sehr intenive und von starken Emotionen geprägte Phase.
Gerade in dieser ersten traumatischen Situation ist es entscheidend, Trauernde zu unterstützen, ohne sie zu überfordern.
Möglich Hilfestellungen sind ganz einfach. Freunde und Familie können dem Trauernden alltägliche Erledigungen abnehmen oder bei notwendigen Formalitäten helfen. Jede liebevolle Unterstützung bietet in dieser Phase Halt und Trost. Wichtig ist, dass sich der Trauernde nicht allein gelassen fühlt und alle Gefühle ausdrücken darf. Einfach da sein ohne viel zu fragen, Hilfe im Alltag, Wärme und Mitgefühl stehen hier an erster Stelle.
Trauerphase 2 – aufbrechende Emotionen
Auch in der zweiten Trauerphase brechen noch starke Emotionen auf. Wut, Zorn, Schuldgefühle und Angst – alles ist erlaubt und nichts davon außergewöhnlich. All diese Gefühle sind normal und sollten von dem Trauernden nicht unterdrückt werden, denn Trauernde müssen einen neuen, allumfassenden Schmerz, den nur sie spüren können, verarbeiten.
In dieser Trauerphase ist es hilfreich, Gefühle hemmungslos zu zeigen, Gefühlsausbrüche können eine heilsame Wirkung haben. Durch Anteilnahme und Zuhören können Trauernde den Verlust besser begreifen.
Ablenkung von Schuldfragen und Konflikten hemmt den Trauerprozess hingegen.
Trauerphase 3 – Sammeln von Erinnerungen und die Suche nach Trost
In der dritten Phase der Trauer stehen aufkommende Erinnerungen im Mittelpunkt. Trauernde suchen in diese Phase nach Erinnerungen und nach Bedeutung in dem, was war. Dieses Zurückblicken ist wichtig und hilft dabei, zur Ruhe zu kommen und den Tod zu verstehen.
Manche Trauernde übernehmen in diese Phase Gewohnheiten des Verstorbenen, wie das Mähen des Gartens, sammeln Erinnerungsstücke oder lassen Erinnerungen aufleben.
Normal ist es auch, offene Fragen durch Selbstreflexion zu klären. Dieser Prozess kann heilen, aber auch zu tiefer Verzweiflung führen. Suizidale Gedanken treten in diese Trauerphase besonders häufig auf.
Diese dritte Trauerphase kann Wochen, Monate oder sogar Jahre anhalten. Liebevolle Unterstützung und Geduld sind hier von entscheidender Bedeutung, denn Trauernde setzen sich jetzt besonders intensiv mit dem Verlust auseinander.
Geduld und Zuhören unterstützen die Heilung maßgeblich, auch dann, wenn Du die Geschichten bereits in- und auswendig kennst. Habe einfach ein offenes Ohr und lasse dem Trauernden genügend Zeit, um über den Tod hinwegzukommen. Dränge keinesfalls darauf, den Verlust „endlich zu akzeptieren“.
Biete vielmehr Unterstützung bei der Neuorientierung um die Trauer bewältigen zu können. Denn wenn nach dieser Phase der Schmerz endlich herausgeschrien ist, wenn alle Erinnerungen Platz gefunden haben und alle Vorwürfe gemacht wurden – dann kehrt allmählich innere Ruhe und Frieden ein und der Trauernde geht in die letzte Phase des Trauerprozesses über.
Trauerphase 4 – Akzeptanz
In der vierten Trauerphase erkennt der Trauernde, dass das Leben weitergeht und beginnt damit, sein Leben neu auszurichten. Oft verändern Trauernde auch die eigene Einstellung zum Leben, denn der Verlust einer nahestehenden Person hinterlässt Spuren. Der Verstorbene bleibt ein Teil des Lebens und lebt unwiderruflich in Erinnerungen weiter.
In diese Phase lernt der Trauernde auch, nach und nach ohne die Hilfe Außenstehender loszulassen und den Tod vollumfänglich anzunehmen. Freunde und Familie werden nun zur Trauerverarbeitung weniger gebraucht, die können jetzt aber gezielt bei der Neuausrichtung des Lebens zur Seite stehen.
Die Trauerbegleitung eines Trauernden verlangt ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Offenheit.
Trauer verändert Menschen – bedenke dies und hilf Betroffenen dabei, eine neue Eigenständigkeit zu entwickeln.
Für einfühlsame Unterstützung in deiner Trauer – melde dich noch heute!
Wie äußert sich Trauer? Wenn Körper und Seele auf den Verlust eines geliebten Menschen reagieren
Trauer ist eine unmittelbare und unvermeidliche Reaktion auf einen Verlust. Jeder von uns wird diesem Prozess im Laufe seines Lebens irgendwann begegnen. Der Trauerprozess ist wichtig und ermöglicht es, Abschied zu nehmen und zum eigenen Alltag zurückzukehren.
Jeder Mensch trauert individuell und benötigt ein anderes Maß an Unterstützung von außen. Und auch die körperlichen und psychischen Veränderungen der Trauer sind von Person zu Person anders.
Die nachfolgende Auflistung zeigt Dir, welche Merkmale der Trauer besonders häufig auftreten:
- Müdigkeit und Schlafstörungen:
Trauernde fühlen sich oft müde und erschöpft. Diese Müdigkeit ist oft jedoch eine andere Art von Müdigkeit, als die, die Du abends vor dem Schlafen verspürst. Vielmehr fühlen sich Trauernde oft zu müde, um sich der Welt und dem Leben zuzuwenden, so sehr ist die Trauer bewältigen zu können kräftezehrend.
Oft kommt es auch zu Schlaflosigkeit, häufigem Aufwachen und fehlendem Tiefschlaf.
Besuche von Freunden und Verwandten am Abend helfen Betroffenen in diesem Fall besonders. - Appetitmangel oder Gewichtszunahme:
Trauernde haben häufig kaum Hunger. Ihnen fehlt schlichtweg das Hungergefühl. Mahlzeiten haben sich verändert seit der geliebte Mensch nicht mehr da ist, denn ein Platz am Tisch bleibt schmerzhaft leer.
Zudem fühlen sich Trauernde oft nicht in der Lage dazu, Mahlzeiten zuzubereiten.
Im umgekehrten Fall kann es aber auch zu einer Gewichtszunahme kommen. Trauernde nehmen dann schlichtweg zu viel Nahrung zu sich. Hierbei handelt es sich um ein klassisches „Frustessen“. - Körperliche Symptome:
Bei Trauernden kann es zu einer Vielzahl an körperlichen Symptomen kommen.
– Leere im Magen
– Herzrasen
– Engegefühl in der Brust oder im Hals
– Konzentrationsstörungen
– Verwirrung
– Überempflindlichkeit
– Kurzatmigkeit
– Muskelschwäche
All diese Symptome können, müssen aber nicht vorkommen. - Unfähigkeit, um Hilfe zu bitten und Dinge zu erledigen – leeres Funktionieren ohne Motivation:
Trauernde können in eine Starre, eine Hilflosigkeit und Motivationslosigkeit verfallen. Die Trauer nimmt all ihre körperlichen und psychischen Reserven in Anspruch – es fehlt schlichtweg die Energie, alltägliches zu erledigen.
Ebenso kann es auch zu Überaktivität kommen. Dann stürzen sich Betroffene in Aktivitäten, um die Trauer zu verdrängen. - Sinnestäuschungen:
Geräusche oder Schatten können die Anwesenheit des Verstorbenen suggerieren. Teilweise rufen oder suchen Trauernde auch nach den verstorbenen Personen – obwohl sie sich natürlich im Klaren darüber sind, dass der geliebte Mensch nicht mehr da ist. - Kontaktverweigerung:
Trauernde meiden soziale Kontakte und ziehen sich zurück, um ihre Trauer bewältigen zu können. - Verändertes Zeitgefühl:
Die Zeit vergeht für Trauernde oft sehr langsam. Ebenso kann es passieren, dass Trauernde jegliches Gefühl für Raum und Zeit verlieren. - Gefühl des Sinnverlusts:
Das eigene Leben wird hinterfragt und erscheint sinnlos. Trauernde können zudem Todessehnsucht oder suizidale Gedanken verspüren.
Trauer bewältigen – gesunde Strategien für den Umgang mit einem Verlust
Trauer ist schmerzhaft – sehr schmerzhaft. Umso verlockender erscheint hier der Gedanke, die unangenehmen Gefühle einfach beiseite zu schieben.
Dies ist langfristig aber keine gute Idee. Denn Verdrängung von Trauer kann zu körperlichen oder seelischen Erkrankungen führen. Gefühle möchten gehört werden. Emotionen, die nicht frei ausgelebt werden, dringen irgendwann hemmungslos an die Oberfläche und machen sich selbst Raum.
Wie also kannst Du „richtig“ trauern?
Hierauf wirst Du keine passende Antwort finden, denn beim Thema Trauern gibt es kein richtig oder falsch.
Jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden, um den Verlust eines Menschen in sein Leben zu integrieren und zu akzeptieren, was geschehen ist.
Hierbei spielen auch die Umstände, wie der Verlust eingetreten ist, eine Rolle und beeinflussen die individuelle Trauer. Sei also ehrlich zu Dir selbst, respektiere Deine Gefühle und achte darauf, was Dir guttut.
Es gibt also kein Patentrezept, wie Du trauern solltest oder nicht, vielmehr ist die Trauerarbeit in einer Trauerbegleitung sehr individuell und personenbezogen.
Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, die Dir oder einem anderen Betroffenen helfen können:
- Lass Deine Trauer zu:
Leider denken wir viel zu oft, dass wir für andere stark sein müssen und dass es ein Zeichen von Schwäche ist, unsere wahren Gefühle auszuleben. Doch dieser Gedanke verstärkt die Trauer und den Schmerz nur. Erlaube Dir also selbst, zu trauern und lasse Deine Gefühle zu. - Sprich über Deinen Schmerz:
Viele Trauernde empfinden es als befreiend, ihre Trauer mit anderen zu teilen. Suche das Gespräch mit vertrauten Personen und öffne Dein Herz für die Anteilnahme anderer. - Notiere Deine Gedanken:
Vielleich fällt es Dir nicht leicht, über Deine Trauer zu sprechen oder Deine Gefühle mit anderen zu teilen. Alternativ kann es Dir auch helfen, Deine Gefühle und Erinnerungen in ein Tagebuch oder in Briefe an den schmerzlich vermissten Menschen zu notieren. - Lenke Dich ab:
Ablenkung ist ein wichtiger Bestandteil bei der Trauerverarbeitung. Finde also Aktivitäten, die Dich ablenken und die Dich auf andere Gedanken bringen. Sei mutig und wage den ersten Schritt in Richtung Neuanfang! - Tu Dir etwas Gutes:
Vernachlässige Dich nicht selbst. Auch wenn Du aktuell großen Schmerz empfindest, darfst Du Dir erlauben, Dir etwas zu gönnen. - Erinnere Dich an schöne Zeiten mit dem Verstorbenen:
Gerade dann, wenn der Schmerz allumfassend erscheint, können Erinnerungen an gemeinsame Momente mit dem Verstorbenen Trost spenden. - Austausch mit anderen Trauernden:
Der Austausch mit anderen Trauernden kann sehr unterstützend und heilend sein. Informiere Dich über Selbsthilfegruppen in Deiner Nähe oder Online-Selbsthilfegruppen. Du wirst sehen, wie gut es tut, nicht mehr alleine mit der Trauer zu sein.
Trauerbegleitung – Deine kompentente Unterstützung in der schweren Zeit Deiner Trauer
Spätestens dann, wenn Du nach einer gewissen Zeit immer noch das Gefühl hast, nicht wieder zurück in den Alltag zu finden oder wenn die Trauerbewältigung einfach nicht besser werden will, solltest Du darüber nachdenken, Dir professionelle Unterstützung zu suchen.
Gerne unterstütze ich Dich auf dem Weg heraus aus der Trauer und biete Dir mit meinem Angebot der Trauerbegleitung eine individuelle Unterstützung, damit Du den Verlust eine geliebten Menschen überwinden kannst.
Mit strukturierten Ansätzen und bewährten Methoden helfe ich Dir, Deine Gefühle zu ordnen, Dich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen und konkrete Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Dabei berücksichtige ich Deine konkreten Lebensumstände und unterstütze Dich gezielt dabei, Deine Trauer nicht zu verdrängen, sondern langfristig einen gesunden Umgang mit der Trauer zu finden.
Nehme Kontakt mit mir auf – ich bin gerne für Dich da!