„Es ist vorbei, ich will die Trennung!“ Diese Worte lösen einen Schock aus. Plötzlich scheint die Welt stillzustehen. Der Liebeskummer trifft Dich tief und überrollt Dich in Wogen. Mit einem Mal sind alle Pläne und Träume dahin. Wie kannst Du weitermachen, wenn sich alles nur noch leer anfühlt?
So hart es auch klingen mag: Du musst lernen, damit umzugehen und die Trennung zu akzeptieren. Bis es so weit ist und Du irgendwann wieder eine neue Beziehung eingehen kannst, musst Du zunächst die 5 Phasen der Trennung durchlaufen. Dafür brauchst Du Zeit, Geduld und Selbstfürsorge.
Die 5 Phasen einer Trennung
Nach einer Trennung durchlaufen Dein Körper und Geist einen langen Prozess. Dieser hilft Dir, den Trennungsschmerz zu überwinden, den neuen Lebensabschnitt zu akzeptieren und letztendlich loszulassen. Schließlich „heilt die Zeit alle Wunden“.
5 Phasen der Trennung:
- Verleugnung
- Wut
- Verhandlung
- Depression
- Akzeptanz
1. Verleugnung
- Funktion:
Verleugnung ist ein Schutzmechanismus. Sie hilft, den anfänglichen Schock und die Trennungsschmerzen zu mildern. Dafür wird die schmerzhafte Realität vorübergehend ignoriert. - Psychologischer Hintergrund:
In dieser Phase ist es schwer zu akzeptieren, dass die Beziehung oder die Situation unwiderruflich vorbei ist. Verleugnung gibt dem Gehirn Zeit, sich langsam an die neue Realität anzupassen.
2. Wut
- Funktion:
Die Phase der Wut hilft Dir, die emotionale Energie und den Schmerz nach außen zu richten, anstatt sie zu internalisieren. Wut kann sich gegen sich selbst, den/die Ex-Partner oder die Umstände richten. - Psychologischer Hintergrund:
Wut hilft Dir dabei, die eigene Verletzlichkeit zu maskieren, und gibt Dir ein Gefühl von Kontrolle in Deiner derzeitigen Situation.
3. Verhandlung
- Funktion:
In der Phase der Verhandlung versuchst Du, durch Gedankenspiele die Situation rückgängig zu machen oder zu verbessern. Dies kann als Versuch gewertet werden, die Kontrolle in der Lebenskrise zurückzugewinnen. - Psychologischer Hintergrund:
In dieser Trennungsphase beginnst Du bereits, die neue Realität hinzunehmen und die Trennung zu akzeptieren. Du bist aber immer noch nicht ganz über die Phase des Trauerns hinweg.
4. Depression
- Funktion:
Obwohl es sich in der dritten Phase bereits so angefühlt hat, als hättest Du die Trennung überwunden, scheinst Du mit der nächsten Phase weit davon entfernt zu sein. Die Rede ist von der Depression. Das ist oft die emotional tiefste Phase, in der die Trauer voll zum Tragen kommt. Das ist der letzte Schritt, in der Du den Verlust und die große Lebenskrise nun vollständig zu spüren bekommst und zu verarbeiten beginnst. - Psychologischer Hintergrund:
Diese vierte Phase der Trennung ist für den Heilungsprozess unglaublich wichtig. Daher solltest Du all diese Gefühle zulassen. Nur so wirst Du die Trauer um die vergangene Liebe verarbeiten und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit, das mit dem Verlust verbunden ist, überwinden.
5. Akzeptanz
- Funktion:
Akzeptanz bedeutet nicht, dass der Schmerz verschwunden ist, sondern dass Du die Realität der Situation akzeptierst. Es ist der Beginn eines emotionalen Neuanfangs. - Psychologischer Hintergrund:
In dieser Phase konzentrierst Du Dich auf Dein neues Leben ohne Deine vergangene Beziehung.
Du erkennst, dass die Lebenskrise eine Chance ist. Eine Chance für Dich, neue Wege zu gehen.
Trennung akzeptieren – Umgang mit Trennungsschmerz
Natürlich ist die Bewältigung der Trennung leichter gesagt als getan.
Umso wichtiger ist es, dass Du die emotionalen und physischen Reaktionen auf eine Trennung verstehst und annimmst. Ein Wundermittel, um auf die Schnelle wieder glücklich zu werden gibt es leider nicht. Um die Trennung zu verarbeiten, musst du die Ausnahmesituation hinnehmen. Gib Dir Zeit, Deine Gefühle zu verarbeiten. Emotionen wie Traurigkeit, Wut und Einsamkeit sind normal und sollten nicht unterdrückt, sondern bewusst durchlebt werden.
Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess ist auch die Stärkung Deiner Selbstwirksamkeit.
Dies bedeutet: Das Vertrauen in Deine eigene Fähigkeit zu entwickeln, mit der Situation umzugehen und Deine veränderte Lebenssituation aktiv zu gestalten. Setze Dir kleine, erreichbare Ziele und verfolge diese Schritt für Schritt. Achte auf Deine Wünsche und Bedürfnisse. So stärkst Du Dein Selbstvertrauen.
Wichtig: Jede Lebenskrise ist eine Chance für einen Neuanfang.
Dazu gehört auch die Selbstfürsorge. So helfen Dir regelmäßig Bewegung, neue Hobbys, eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf dabei, um die körperlichen Symptome und negativen Gefühle des Trennungsschmerzes zu lindern.
Brauchst Du noch weitere klare und praktische Tipps, um die Phase Deines Lebens bei einer Trennung gut zu meistern und gestärkt in die Zukunft zu blicken? In meinem Blogbeitrag Trennung: Tipps für einen Neuanfang bekommst Du Unterstützung und professionelle Hilfe für Deine Zukunft.
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Rolle vom Beziehungstyp beim Trennungsschmerz
Im Zusammenhang mit Liebeskummer, Trennung und loslassen lernen, spielt auch Dein Beziehungstyp eine wichtige Rolle.
1. Sichere Bindung
Menschen mit einem sicheren Bindungsstil neigen dazu, mit den Emotionen einer Trennung rationaler umzugehen. Sie nutzen die Gelegenheit, um aus der Beziehung zu lernen und zu verstehen, was sie in einer zukünftigen Partnerschaft brauchen. Auch wenn sie traurig sind, haben sie meist ein starkes Unterstützungssystem außerhalb der romantischen Beziehung, das ihnen hilft, den Verlust zu moderieren.
2. Ängstliche Bindung
Personen mit einem ängstlichen Bindungsstil kommen dagegen schlechter über eine Trennung hinweg. Sie klammern sich sehr stark an ihren Partner und fühlen sich nach einer Trennung oft verloren und verlassen. Sie brauchen länger, um die Trennung zu akzeptieren, und versuchen immer wieder aufs Neue, Kontakt zum Ex-partner oder zur Ex-Partnerin aufzunehmen. Umso länger dauert dann aber auch der Liebeskummer.
3. Vermeidende Bindung
Personen mit einem vermeidenden Bindungsstil neigen dazu, Emotionen zu unterdrücken und Intimität zu vermeiden. Nach einer Trennung werden die Gefühle ignoriert oder heruntergespielt. Stattdessen beginnen sie sich darauf zu konzentrieren, ihrem Leben einen völlig neuen Sinn zu geben. Diese Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich ihren Emotionen zu stellen. Das führt dazu, dass die Trennung nicht vollständig verarbeitet wird.
4. Furchtsame-vermeidende Bindung
Dieser Beziehungstyp kombiniert Angst und Vermeidung. Menschen mit furchtsamer-vermeidender Bindung haben oft eine tief verwurzelte Angst vor Intimität und verlassen sich dennoch auf Nähe. Sie erleben die Trennung als angenehm und schmerzhaft zu gleich. Sie sind, zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst davor, hin- und hergerissen.
Trennung akzeptieren und loslassen
Egal, was zur Trennung geführt hat: Am Ende heißt es immer „loslassen“. Hierbei kann die systemische Beratung helfen, um eine Trennung zu verarbeiten. Bei dieser Beratung wirst Du im Kontext Deiner Beziehung betrachtet. Gemeinsam werden Muster und Dynamiken herausgearbeitet, die zur Trennung beigetragen haben könnten. Durch die Arbeit mit mir gewinnst Du neue Perspektiven und erfährst neue Strategien, um mit Deiner Trennung besser umgehen zu können.
Die systemische Beratung unterstützt Dich zusätzlich dabei, die Wurzeln Deiner emotionalen Blockaden zu verstehen und die Entwicklung gesunder Kommunikations- und Beziehungsmuster zu fördern. So kann ich Dir nicht nur bei aktuellen Problemen helfen. Damit stärken wir gemeinsam Deine Fähigkeit, zukünftige Beziehungen erfüllend und harmonisch zu gestalten. Eine systemische Beratung eröffnet Dir neue Wege zum Wachstum, die Dir auch nach Deiner aktuellen Trennung helfen werden. Und hast Du das Gefühl, dass Deine Beziehung kurz vor dem Aus steht? Dann hilft Dir vielleicht eine systemische Paarberatung weiter.