Nie wieder Verlustangst! So überwindest Du die Trennungsangst in der Beziehung

Verlustangst ist ein tief verwurzeltes Gefühl, das viele Menschen in Beziehungen begleitet. Sie fürchten, den Partner zu verlieren oder verlassen zu werden. Die Folge sind Unsicherheiten und Spannungen. Oft stecken Erfahrungen aus der Kindheit und negative Erlebnisse dahinter. Doch statt ständig Sorge davor zu haben, den Partner oder die Partnerin zu verlieren, solltest Du versuchen, die Verlustangst loszuwerden. 

Der erste Schritt ist das Bewusstsein dafür, dass sie meist tief in Deiner Vergangenheit verwurzelt ist. Indem Du lernst, Deine Emotionen anzunehmen und zu reflektieren, kannst Du die Angst Schritt für Schritt abbauen und ein stabileres Selbstvertrauen aufbauen.

So schaffst Du es, Deine Verlustangst in Deiner Beziehung zu überwinden und nie wieder Trennungsangst zu empfinden.

Was ist Verlustangst?

Laut der Psychologie wird Verlustangst als eine starke emotionale Reaktion auf die Vorstellung oder das Erleben eines Verlustes definiert. Sie ist eng mit tiefen Bindungsängsten verbunden und geht häufig auf frühkindliche Erfahrungen zurück. Menschen, die in ihrer Kindheit Trennungen oder emotionalen Verlust erlebt haben, entwickeln oft unbewusst Muster, um sich vor erneuten Verletzungen zu schützen.
Diese Verhaltensweisen, wie Eifersucht oder ein starkes Klammern, führen jedoch paradoxerweise oft zu Konflikten in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Im Kontext der psychologischen Forschung wird auch der Begriff „inneres Kind“ verwendet. Damit wird die frühkindliche Prägung beschrieben, die sich im Erwachsenenalter in Form von Verlustängsten äußert. Diese Ängste können durch Traumata wie den Tod einer Bezugsperson oder die Scheidung der Eltern entstehen. Ohne Unterstützung, etwa einer kognitiven Verhaltenstherapie, bleiben die Ängste bis ins Erwachsenenalter ungelöst. Sie führen dazu, dass die Betroffenen Schwierigkeiten haben, gesunde Bindungen einzugehen, da die Angst vor dem erneuten Verlust dominiert. Sie haben ein übermäßiges Bedürfnis nach Kontrolle und suchen ständig Bestätigung in der Partnerschaft. Konflikte sind dann unausweichlich. Das Thema Verlustangst ist daher zentral in der Psychotherapie, da es nicht nur die emotionale Gesundheit des Einzelnen, sondern auch die Stabilität von Beziehungen maßgeblich beeinflusst.

Doch statt Dich von der Angst kontrollieren zu lassen, lerne lieber, sie zu akzeptieren. Hinterfrage sie.
Was brauchst Du, um die Angst und die Symptome wieder loszuwerden? Ist Deine Verlustangst so stark, dass sie Deinen ganzen Alltag einnimmt, Dein Denken und Handeln bestimmt, suche Dir professionelle Hilfe (Psychotherapeut / Psychotherapeutin). Zusätzlich kann ich Dich mit der systemischen Beratung dabei unterstützen, das Grübeln zu durchbrechen.

Woher kommen die Verlustängste?

Verlustängste, ob in der Partnerschaft oder im Job, beruhen auf Erfahrungen in Deiner (frühen) Kindheit. Diese Ängste entwickeln sich oft, wenn Kinder traumatische Trennungen oder emotionale Vernachlässigung erfahren haben. Diese frühen Erlebnisse erschüttern das Urvertrauen, also das grundlegende Gefühl, dass soziale Bindungen sicher sind und ohne sie das eigene Überleben gefährdet wäre. 

In der Erwachsenenzeit treten Verlustängste häufig in Form von Unsicherheiten und starkem Kontrollbedürfnis auf, besonders in Beziehungen. Menschen mit Verlustangst haben oft das Gefühl, ohne den anderen nicht leben zu können. Dieses Verhalten führt jedoch dazu, dass sie klammern und übermäßig abhängig vom Partner werden – was die Beziehung belastet und genau den Verlust herbeiführen kann, den sie so sehr fürchten. Somit löst das übermäßige Maß an Verlustangst genau die gefürchtete Situation aus.

Häufige Ursachen von Verlustangst im Alltag

Die Ursachen können daher sehr unterschiedlich sein. Die häufigsten sind:

  • Negative Erfahrungen
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Psychische Krankheiten
  • Eigene Trennungsgedanken

Woher kommt Verlustangst? Ein Überblick

Die Psychologie kennt für Verlustangst mehrere Ursachen: 

  • Trennung der Eltern (Verlust wichtiger Bezugspersonen)
  • Überfürsorgliche Eltern
  • Todesfall eines nahestehenden Verwandten oder Freundes
  • Krieg
  • Häufige Umzüge schon in jungen Jahren
  • Plötzliche Trennung vom Partner oder der Partnerin
  • Mobbing
  • Fremdgehen
  • Krankheit eines geliebten Menschen
  • Zu wenig Zuneigung in der Kindheit

Verlustangst: Symptome

Aber welche Symptome sind jetzt für die Verlustangst typisch? Zu den ersten Anzeichen gehören: 

  • Ständige Kontrolle
  • Klammern
  • Übermäßige Eifersucht
  • Ständige Nachfrage nach Bestätigung 
  • Bestätigung
  • Pessimismus
  • übertriebene Fürsorge
  • Selbstzweifel

Verlustangst: Symptome bei Frauen

Leiden Frauen häufiger als Männer an Verlustangst? Studien belegen, dass Frauen tatsächlich häufiger an Verlustängsten leiden als Männer. Teilweise sogar doppelt so oft. Ein wesentlicher Grund liegt in den frühen Kindheitserfahrungen vieler Frauen. Betroffene berichten oft, dass sie ihren Vater als emotional distanziert oder wenig verfügbar erlebt haben.
Die Anzeichen für Verlustangst in der Beziehung bei Frauen sind beispielsweise: 

  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Misstrauen und Kontrolle
  • Gedankenkreisen
  • Innere Unruhe

Verlustangst Männer – Anzeichen

Verlustangst bei Männern äußert sich ebenfalls durch spezifische Verhaltensweisen, die auf tief liegende Unsicherheiten und Ängste hindeuten.
Hier sind die häufigsten Anzeichen:

  • Klammern
  • Kontrollverhalten
  • Eifersucht
  • Vermeidungsverhalten
  • Suche nach ständiger Bestätigung
  • Angst vor Trennung

Verlustangst – körperliche Symptome

Verlustangst tritt selten „nur“ mit bestimmten Verhaltensweisen auf. Die übermäßige Trennungsangststörung bei Erwachsenen kann durchaus körperliche Symptome zur Folge haben. Dazu gehören: 

  • Herzrasen und Herzklopfen
  • Schweißausbrüche in akuten Angstsituationen
  • Magen-Darm-Probleme
  • Atembeschwerden
  • Zittern und Muskelverspannungen
  • Schlafstörungen

Aber auch Beschwerden wie Kopfschmerzen gehören dazu.

Verlustangst überwinden: 7 Tipps

Zum Glück gibt es genügend Techniken aus der Verhaltenstherapie, mit der Du eine „Bindungsangst“ überwinden kannst. Was Du dagegen tun kannst? 

  1. Akzeptiere das Problem, verleugne Deine Angst nicht, den Dir der Gedanke bereitet, einen geliebten Menschen zu verlieren.
  2. Begib Dich auf Ursachenforschung. Verbergen sich Erfahrungen aus Deiner Kindheit hinter den Emotionen? In welchen Situationen ist die Angst vor dem Verlust am stärksten? Wie äußert sich die Verlustangst?
  3. Sprich mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin. Erkläre ihr, dass Du unter ausgeprägter Angst vor Zurückweisung und dem Verlassen werden leidest. 
  4. Führe Dir mehrmals am Tag die positiven Erlebnisse und Dinge Deiner Beziehung vor Augen. 
  5. Arbeite an Deinem Selbstbewusstsein. Arbeite an Deinen Gedanken. Stoppe das Gedankenkarussell und die Überlegungen, Du seist nichts wert. 
  6. Ändere Deine Verhaltensweisen. Wie reagierst Du? Klammerst Du, kontrollierst Du? Versuche aktiv, das Verhalten zu ändern. Dann kannst Du die Angst schrittweise überwinden. 
  7. Lebe im Hier und Jetzt. Verlustängste sind Fantasien Deines Kopfes. Du malst Dir die Szenarien selbst aus, dass Dein Partner oder Partnerin plötzlich die Beziehung beenden könnte. Lenke Dich stattdessen ab. Verbringe möglichst viel Zeit mit Dingen, die Dir oder euch gemeinsam Spaß machen (Stichwort Hobbys).

Suche Dir außerdem professionelle Hilfe (Psychotherapie, Gesprächstherapie etc.), um über Deine Ängste zu sprechen. Unterstützend dazu kann die systemische Beratung helfen.

Wie hilft die systemische Beratung bei Verlustangst?

In der systemischen Beratung begleite ich Dich auf der Suche nach den Auslösern Deiner Verlustangst. Gemeinsam gehen wir Deiner Prägung und Deinen Beziehungsmustern und Verhaltensweisen auf den Grund. Wir entdecken die Bedürfnisse hinter Deiner Angst, wie Du sie wahrnimmst und bewertest. Wir stellen uns ihr gemeinsam und finden eine gesunde Art und Weise, wie Du sie überwinden kannst. Du lernst dabei Deine eigenen Grenzen und die Deiner Mitmenschen zu respektieren – indem Du Vertrauen aufbaust, Liebe und Zuneigung entwickelst. Damit Du nicht mehr ständig beim Partner oder der Partnerin nach Bestätigung suchst. 

Mit der richtigen Unterstützung wirst Du lernen, dass die Angst nicht Dein Leben bestimmen darf. Du allein bestimmst es. Lass Dir noch heute dabei helfen, Deine Ängste zu überwinden! 

Über die Autorin

Hallo, ich bin Andrea, psychologische und systemische Beraterin. Ich unterstütze dich einfühlsam und vertrauensvoll, die Krisen in deinem Leben zu meistern. Hier erfährst du mehr über mich.