Trauer nach Fehlgeburt oder Totgeburt: Trauerarbeit und Trauerbewältigung um mit dem Verlust umgehen zu können für Deine seelische Gesundheit

Eine Fehlgeburt reißt vielen Frauen – und auch ihren Partnern – den Boden unter den Füßen weg. Vielleicht fühlst Du Dich gerade leer, überfordert oder einfach nur unendlich traurig. Vielleicht kämpfst Du mit Schuldgefühlen, mit Wut oder mit der Frage: „Warum ist das passiert?“

Die Trauer nach Fehlgeburt ist tief und oft schwer in Worte zu fassen. Denn anders als bei anderen Verlusten gibt es meist keine gemeinsame Trauerfeier, keine festen Rituale – und oft auch wenig Verständnis von außen. Doch Dein Schmerz ist real, und Du hast das Recht, ihn zu fühlen.

Wie kann man mit einer solchen Trauer umgehen? Wie lange dauert es, bis der Schmerz erträglicher wird? Und was hilft Dir, Deinen eigenen Weg der Trauerbewältigung zu finden? In diesem Beitrag erfährst Du, welche Phasen der Trauer typisch sind, welche Strategien Dir helfen können und warum Du mit Deinen Gefühlen nicht allein bist.

Die Trauer nach Fehlgeburt oder Totgeburt kann sehr herausfordernd sein. Du kannst mit Trauerarbeit und Trauerbewältigung lernen, mit dem Verlust umgehen zu können für Deine seelische Gesundheit.

Was ist eine Fehlgeburt?

Eine Fehlgeburt ist ein emotional sehr belastendes Ereignis, das viele Frauen und Paare erleben können. Sie tritt auf, wenn eine Schwangerschaft vor der 12. Schwangerschaftswoche endet, was häufig als Frühabort bezeichnet wird. Von der 13. Woche bis zur 20. Schwangerschaftswoche spricht man von einem Spätabort. Es ist leider eine häufige Erfahrung: Schätzungen zufolge enden bis zu 15% aller Schwangerschaften in einer Fehlgeburt.

Emotionale Bedeutung der Trauer nach Fehlgeburt

Du kannst Dir vorstellen, dass der Verlust eines ungeborenen Kindes für die betroffenen Eltern eine tiefgreifende Traurigkeit mit sich bringt. Eltern fühlen sich oft machtlos, wenn die freudige Erwartung eines neuen Lebens in Plänen und Hoffnung auf einmal abrupt endet. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies kein persönliches Versagen ist, sondern ein medizinisches Ereignis, das viele Faktoren beinhalten kann.

Ursachen einer Fehlgeburt in der Schwangerschaft

Die Gründe für eine Fehlgeburt sind vielfältig und oft nicht eindeutig. Zu den häufigsten Ursachen zählen chromosomale Anomalien. Das sind genetische Probleme des Embryos. 
Aber auch hormonelle Störungen oder Probleme mit der Gebärmutter können körperliche Faktoren sein.
Letztendlich spielt auch der Gesundheitszustand der Mutter eine Rolle, ob sie Krankheiten hat oder sogar chronische Erkrankungen vorliegen.

Die Aufarbeitung eines solchen Verlustes erfordert Zeit, Empathie und manchmal auch professionelle Unterstützung, um in den nachfolgenden Trauerprozess zu gelangen. Trauer begleitend zu verstehen, ist ein entscheidender Schritt für die betroffenen Paare.

Was ist eine Totgeburt?

Eine Totgeburt bezeichnet den Verlust eines Kindes nach der 20. Schwangerschaftswoche.
Im Gegensatz zur Fehlgeburt, die in der frühen Schwangerschaft auftritt, hat das Kind in diesem Stadium bereits eine weit fortgeschrittene Entwicklung und könnte unter bestimmten Umständen auch außerhalb des Mutterleibs überleben.

Der Verlust eines Kindes in dieser Phase ist besonders schmerzhaft, da die Eltern oft schon eine enge Bindung aufgebaut und sich auf die Geburt vorbereitet haben.

Totgeburten können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Komplikationen während der Schwangerschaft, Infektionen oder Probleme mit der Plazenta.
Der Verlust eines Kindes in dieser fortgeschrittenen Schwangerschaft ist ebenso eine tiefgreifende emotionale und physische Belastung für beide Elternteile.

Das verlorene Kind – Ab wann nennt man sie Sternenkinder?

Der Begriff Sternenkind wird häufig für Babys verwendet, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben. Es gibt jedoch unterschiedliche Definitionen, je nach medizinischem und gesellschaftlichem Kontext:

  • Medizinisch wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz oft unterschieden zwischen:
    • Fehlgeburt: Wenn das Baby vor der 20. Schwangerschaftswoche oder mit einem Gewicht unter 500 Gramm verstirbt.
    • Totgeburt: Wenn das Baby nach der 20. Schwangerschaftswoche oder mit mehr als 500 Gramm tot geboren wird.
  • Im liebevollen Sprachgebrauch von Eltern und Trauergruppen werden alle verlorenen Babys als Sternenkinder bezeichnet, unabhängig davon, wann sie verstorben sind.

Die Bezeichnung „Sternenkind“ drückt aus, dass diese Kinder nicht vergessen werden – sie leuchten symbolisch wie Sterne weiter. Der Begriff bietet vielen Eltern Trost und hilft, das Unaussprechliche in Worte zu fassen.

Fehlgeburt Anzeichen und Symptome

Es ist verständlich, dass der Gedanke an eine Fehlgeburt beängstigend sein kann. Wenn Du schwanger bist, möchtest Du die aufregenden Momente der Schwangerschaft erleben, doch manchmal kann es zu unerwarteten und traumatischen Ereignissen kommen. Es ist wichtig, die Anzeichen und Symptome einer Fehlgeburt zu kennen, damit Du rechtzeitig reagieren kannst.

Frühe Anzeichen einer Fehlgeburt

In den ersten Wochen der Schwangerschaft gibt es einige Symptome, auf die Du achten solltest:

Leichte Schmierblutungen oder stärkere Blutungen können auf eine Fehlgeburt hindeuten. Sie treten oft in Verbindung mit Schmerzen auf.

Krampfartige Schmerzen im Unterbauch, die jäh auftreten können, sind ein häufiges Anzeichen. Diese Schmerzen können ähnlich wie Menstruationsbeschwerden sein.

Auch können Schwangerschaftssymptome verschwinden. Wenn plötzlich Anzeichen wie Übelkeit oder Brustspannen verschwinden, kann dies ebenfalls ein Hinweis auf ein Problem sein.

Es ist normal, während einer Schwangerschaft besorgt zu sein. Sollten diese Symptome auftreten, suche bitte sofort ärztliche Hilfe auf. Deine Gesundheit und die Deines Babys haben oberste Priorität. Auch wenn eine Fehlgeburt nicht immer zu verhindern ist, ist es hilfreich, eine klare Kommunikation mit den betreuenden Fachleuten zu führen.

Es kann eine schmerzhafte Erfahrung sein, aber Du bist nicht allein – zahlreiche Frauen und Paare erleben ähnliche Situationen und können sich austauschen. Es ist ein wichtiger Schritt, um den Trauerprozess zu beginnen und zu verarbeiten, was passiert ist.

Trauer nach Fehlgeburt – Gründe für Fehlgeburt in den ersten 12 Wochen

Wenn Du mit einer Trauer nach Fehlgeburt konfrontiert wirst, ist es vollkommen normal, nach Antworten zu suchen. „Warum ist das passiert? Hätte ich es verhindern können?“ Diese Fragen bewegen viele Eltern, und oft gibt es mehrere Gründe, die zu einer Fehlgeburt führen können. Lass uns deshalb noch genauer die Gründe für Fehlgeburten anschauen:

Genetische Faktoren

Einer der häufigsten Gründe für Fehlgeburten sind chromosomale Anomalien. Studien zeigen, dass
50–70 % der Fehlgeburten durch genetische Fehler verursacht werden, die eine gesunde Entwicklung des Babys unmöglich machen. Besonders im ersten Trimester (1.-12 SSW) erkennt der Körper oft selbst, wenn schwerwiegende Fehlentwicklungen vorliegen und beendet die Schwangerschaft allein. Dies ist ein natürlicher Schutzmechanismus, um weiteres Leid für Mutter und Kind zu vermeiden.

Gesundheitliche Faktoren

Weitere Ursachen sind gesundheitliche Probleme der Mutter, darunter:

  • Alter der Mutter: Ab 35 Jahren steigt das Risiko für Fehlgeburten.
  • Chronische Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes oder Schilddrüsenstörungen können Auswirkungen haben.
  • Uterus-Anomalien: Probleme wie Myome oder Polypen können die Schwangerschaft gefährden.

Umweltfaktoren und Lebensstil

Auch äußere Einflüsse spielen eine Rolle:

  • Rauchen und Alkohol: Diese Gewohnheiten haben sich als schädlich erwiesen und erhöhen das Risiko für Fehlgeburten erheblich.
  • Stress: Hoher emotionaler Stress kann ebenfalls negative Auswirkungen auf eine Schwangerschaft haben.

Das Verständnis dieser Ursachen kann helfen, die emotionale Last etwas zu lindern. Es ist wichtig zu wissen, dass viele Frauen ähnliche Erfahrungen machen, und Du bist nicht allein in Deinem Trauerprozess.

Veränderungen im Körper nach einer Fehlgeburt

Eine Fehlgeburt ist nicht nur emotional sehr herausfordernd; sie hat auch tiefgreifende körperliche Auswirkungen. Es ist wichtig, zu verstehen, was nach einem solchen Verlust in Deinem Körper passiert.

Körperliche Veränderungen nach der entscheidenden Schwangerschaftswoche

Nach einer Fehlgeburt kann Dein Körper unterschiedlich heilen. Typisch sind folgende Veränderungen:

Oft kommt es zu verstärkten Blutungen, die unterschiedlich lange andauern können. In vielen Fällen ähnelt es einer sehr starken Menstruation.

Dein Hormonhaushalt verändert sich erheblich und es kommt zu Hormonschwankungen. Hormone wie das menschliche Choriongonadotropin (hCG), das während der Schwangerschaft ansteigt, fällt abrupt ab. Diese Hormonschwankungen können Stimmungsänderungen und körperliche Beschwerden verursachen.

Krämpfe im Unterbauch können aufgrund der Kontraktionen in der Gebärmutter auftreten, die helfen, Reste des Gewebes auszuscheiden.

Emotionale Heilung

Dein Körper benötigt Zeit zur Regeneration, aber auch Deine Seele braucht Aufmerksamkeit. Es ist völlig normal, Trauer und Verlust zu fühlen.

Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Offen über Deine Trauer nach einer Fehlgeburt zu sprechen – sei es mit Familie, Freunden oder vertrauten Menschen. Dies kann Dir helfen, diesen schweren Verlust zu verarbeiten. Denke daran, dass jede Frau anders reagiert und auf ihren eigenen Weg findet, mit dem Verlust umzugehen.

Indem Du Unterstützung suchst, sei es durch Gespräche oder therapeutische Hilfe, kannst du den Heilungsprozess, sowohl physisch als auch emotional unterstützen.

Trauerbewältigung – Professionelle Hilfe bei Trauer nach Fehlgeburt

Nach einer Fehlgeburt kann die Trauer sehr herausfordernd sein, und manchmal benötigt man Unterstützung, um diesen Schmerz zu bewältigen. Es ist wichtig, dies zu erkennen und den Mut zu haben, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wann sollte man Hilfe suchen?

Es gibt keine festen Regeln, wie man genau in der Trauer nach Fehlgeburt vorgeht. Hier sind einige Anzeichen, dass professionelle Unterstützung in der Trauer nach Fehlgeburt hilfreich sein könnte:

Wenn Du merkst, dass es Dir schwerfällt, Freude an Aktivitäten zu finden, die Du früher geliebt hast und selbst kleine schöne Momente keine Erleichterung bringen, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Du Unterstützung benötigst.

Es ist völlig normal, dass Trauer Zeit braucht. Doch wenn Du nach mehreren Monaten das Gefühl hast, emotional in der gleichen Tiefe des Schmerzes festzustecken, könnte eine professionelle Begleitung hilfreich sein.

Trauer zeigt sich nicht nur emotional, sondern auch körperlich. Anhaltende Schlafstörungen, starke Erschöpfung oder Antriebslosigkeit können Zeichen dafür sein, dass Dein Körper und Deine Seele Unterstützung brauchen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Ressourcen und Unterstützung

Eine Trauerbegleiterin kann Dir helfen, Deine Gefühle in einem geschützten Raum im Rahmen der Trauerbegleitung auszudrücken und zu verarbeiten. Trauer ist ein „normaler“, aber oft schmerzhafter Prozess. In meiner Trauerbegleitung habe ich ein offenes Ohr und höre Dir empathisch zu. Du kannst alles erzählen, ohne bewertet zu werden. Du kannst Strategien zur Trauerbewältigung erlernen, die Dir hilfreich sein können in der Trauerverarbeitung. Trauer ist ein Prozess.

Es gibt drei Phasen der Trauer nach Fehlgeburt

Eine Fehlgeburt ist ein tiefgehender Verlust, und die Verarbeitung dieses Traumas geschieht oft nicht sofort. Die Trauer verläuft in Phasen, die jede betroffene Person anders erleben kann. Lass uns die drei Hauptphasen der Trauer nach einer Fehlgeburt genauer betrachten.

Trauer nach Fehlgeburt Phase 1: Schockzustand

Unmittelbar nach dem Verlust kann es sich anfühlen, als wäre die Realität ins Wanken geraten. Der Schock kann verwirrend sein – die Traurigkeit und die Realität des Verlustes erscheinen unwirklich. Es ist fast so, als ob der Verstand eine Schutzmauer aufbaut, um die überwältigenden Emotionen abzufedern. In dieser Phase kann es schwer sein, die Tiefe des Schmerzes wirklich zu begreifen.
Es können Gefühle der Leere, Empfindungslosigkeit und das Bedürfnis, sich zurückzuziehen, aufkommen.

Tipp: Nimm Dir Zeit, um die ersten Gefühle zu ergründen, ohne sie zu bewerten. Es ist wichtig, Dir selbst zu erlauben, in Deinem eigenen Tempo zu fühlen und zu heilen, ohne Druck von außen.

Trauer nach Fehlgeburt Phase 2: Überwältigung

In dieser Phase wird es emotional schwierig. Alle intensiven Gefühle – von Trauer über Wut bis hin zu Schuld – können kommen. Besonders Schuldgefühle können in dieser Phase sehr stark sein. Viele Frauen fragen sich, ob sie etwas hätten anders machen können, um die Fehlgeburt zu verhindern, und fühlen sich verantwortlich für das, was passiert ist.

Diese Selbstvorwürfe und Selbstzweifel sind häufig, da viele Frauen sich fragen, ob sie etwas im Umgang mit ihrer Schwangerschaft oder in ihrem Verhalten übersehen haben könnten. Diese Zweifel können sehr belastend sein und den Heilungsprozess erschweren. Damit umzugehen kann schmerzhaft sein, aber es ist wichtig zu verstehen, dass diese Gedanken oft Teil des Trauerprozesses sind.

Tipp: Schaffe einen sicheren Raum, um über Deine Gefühle zu sprechen. Austausch mit dem Partner oder einer Selbsthilfegruppe kann unterstützend sein. Es kann auch hilfreich sein, sich selbst zu verzeihen und daran zu erinnern, dass der Verlust nicht Deine Schuld ist.

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Trauer nach Fehlgeburt Phase 3: Gefühlsmäßige Anpassung

Nach mehreren Wochen und einigen Monaten kann langsam eine gefühlsmäßige Anpassung stattfinden. Die Trauer wird in das Leben integriert, und es wird mehr Raum für Hoffnung und neue Pläne geschaffen. Auch wenn der Schmerz bleibt, gelingt es nach und nach, wieder nach vorne zu blicken und das Erlebte als Teil der eigenen Geschichte anzunehmen.

Es ist normal, dass die Trauer bei Mütter und Väter nie vollständig vergeht. Stattdessen wandelt sie sich bei vielen Betroffenen in Erinnerungen und das Bewusstsein für den Verlust des Kindes.
Indem Du diese Phasen erkennst und ernst nimmst, schaffst Du eine Grundlage für Deine Trauerbewältigung beim Tod eines Kindes.

Trauer nach Fehlgeburt verarbeiten- Was bedeutet das für das Paar aus psychologischer Sicht und gibt es eine Chance für eine erneute Schwangerschaft?

Der Verlust eines ungeborenen Kindes hat nicht nur tiefgreifende Auswirkungen auf die betroffene Mutter, sondern auch auf das Paar insgesamt. Es ist wichtig zu verstehen, wie unterschiedlich beide Partner mit Trauer umgehen und welche Herausforderungen sich daraus ergeben können.

Das sagt der Psychologe: Unterschiedliche Trauerverarbeitung beim Tod des Kindes

Mütter haben oft eine stärkere emotionale Bindung zum ungeborenen Kind, da sie den Prozess der Schwangerschaft körperlich erleben. Oftmals haben sie ihren eigenen Weg der Trauer. Väter hingegen können sich in einer rationaleren Haltung befinden, was manchmal als emotionale Distanz interpretiert werden kann. Fakt ist jedoch für viele Mütter und Väter, dass die psychische Belastung bei der Trauer nach Fehlgeburt enorm hoch ist.
Hier sind einige Punkte, die dies veranschaulichen:

Trauerverarbeitung bei Frauen:

Frauen erleben die Trauer nach einer Fehlgeburt oft intensiver, da sie eine enge Bindung zum ungeborenen Kind hatten. Sie drücken ihre Gefühle meist offener aus und suchen oft den Austausch mit anderen, um den Verlust zu verarbeiten.

Trauerverarbeitung bei Männern:

Männer neigen dazu, ihre Trauer mehr zu verbergen und weniger emotional zu reagieren. Sie fühlen sich oft hilflos und können ihre Gefühle schwerer ausdrücken. Dennoch spüren auch sie den Verlust, meist auf eine ruhigere Weise, und brauchen ebenfalls Zeit und Raum zur Verarbeitung.

Trauer ist individuell und Männer, sowie Frauen, trauern unterschiedlich. Wichtig ist, dass beide Partner sich gegenseitig verstehen und unterstützen, um gemeinsam mit dem Verlust umzugehen.

Diese Unterschiede können zu Missverständnissen führen. Paare sollten offen über ihre Gefühle sprechen, um einander zu unterstützen und Verständnis füreinander zu entwickeln.
Indem Paare ihre Trauer gemeinsam durchleben und Verständnis füreinander zeigen, können sie gestärkt aus dieser schweren Erfahrung hervorgehen.

Schuldgefühle loslassen und Abschied nehmen: Die nächsten Schritte nach der Trauer nach Fehlgeburt

Wenn die Zeit der Trauer nach einer Fehlgeburt langsam verblasst, ist es wichtig, einen Weg zu finden, um mögliche Schuldgefühle loszulassen und Abschied zu nehmen. Der Prozess des Abschiednehmens ist oft schmerzhaft, aber er ist entscheidend für die Heilung.

Gestaltung des Abschieds um den Verlust zu verarbeiten

Ein würdevoller Abschied kann helfen, den Verlust zu verarbeiten. Hier sind einige Ideen, die Du in Betracht ziehen kannst:

  • Erinnerungsrituale
    Das Anlegen eines Erinnerungsalbums, in dem Du Fotos, handgeschriebene Briefe oder andere persönliche Gegenstände sammelst, kann eine schöne Möglichkeit sein, den Verlust zu dokumentieren.
  • Namensgebung
    Viele Eltern empfinden es als tröstlich, ihrem verstorbenen Kind einen Namen zu geben. Dies hilft, eine tiefere Verbindung zu schaffen und den Verlust greifbarer zu machen.

Trauerbegleitung und psychologische Beratung für Deine körperliche und seelische Gesundheit

Denke daran, dass Du in dieser Zeit nicht allein bist, um einen richtigen Umgang mit dem Verlust lernen zu können. Familiäre und freundschaftliche Unterstützung, sowie das gesamte soziale Umfeld, können sehr hilfreich sein.

Der Austausch mit anderen betroffenen Eltern in Selbsthilfegruppen kann Trost spenden und das Gefühl der Isolation verringern. Gespräche über den Tod, Trauer und Hoffnungslosigkeit können in den ersten Wochen und Monaten sehr hilfreich sein. Ein Kind während der Schwangerschaft verloren zu haben ist ein sehr trauriges und einschneidendes Erlebnis. 

Auch kann es sehr hilfreich und sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im Rahmen meiner Trauerbegleitung begleite ich Dich sehr einfühlsam in Deinen ganz individuellen Trauerphasen. 

Loszulassen und Abschied zu nehmen sind träge Schritte, die Zeit und Fürsorge benötigen. Jeder Schritt den Du ergreifst, ist ein Teil deines Heilungsprozesses.

Über die Autorin

Hallo, ich bin Andrea, psychologische und systemische Beraterin. Ich unterstütze dich einfühlsam und vertrauensvoll, die Krisen in deinem Leben zu meistern. Hier erfährst du mehr über mich.