Boreout, ein Phänomen unseres modernen Alltags beschreibt den Zustand tiefer Langeweile und Unterforderung. Im Gegensatz zum bekannten Burnout, der durch übermäßigen Stress und Arbeitsbelastung entsteht, führt bei einem Boreout die Untätigkeit und Sinnlosigkeit des eigenen Tuns zu ernsthaften psychischen Problemen.
Viele Betroffene erleben einen schleichenden Mangel der eigenen Motivation und ihres Selbstwertgefühls, da sie ihre Fähigkeiten nicht angemessen einsetzen können.
Lese im folgenden Beitrag alles über die Ursachen und Auswirkungen des Boreout Sndrom und wie Du mit gesunden Methoden zur Bewältigung und Prävention einen Weg aus der scheinbaren Sinnlosigkeit findest.

Boreout – was ist das?
Vereinfacht ausgedrückt ist das Boreout Syndrom das Gegenteil von einem Burnout. Denn im Gegensatz zu einem Burnout ist ein Boreout gekennzeichnet durch Langeweile, Unterforderung und der Sinnlosigkeit des eigenen Tuns.
Wenn Du von einem Boreout betroffen bist, kann es sein, dass Du Dich von Deinen Aufgaben gelangweilt fühlst, enttäuscht bist oder dass es sich so anfühlt, als würden Deine Fähigkeiten einfach nicht richtig genutzt werden. Das führt schlussendlich zu einem enormen Motivationsverlust; zu Ermüdung, Unsicherheit oder wiederkehrenden depressiven Verstimmungen.
Was in unserer Gesellschaft leider nicht immer ausreichend Gehör findet – Langeweile kann genauso krank machen, wie Überforderung! Denn sowohl ein Burnout, als auch ein Boreout können Dich in Deinem Arbeits- und Privatleben negativ beeinflussen und zu schwerwiegenden psychischen und physischen Folgen führen.
Das Boreout Syndrom sollte daher ernst genommen werden – auch dann, wenn es nicht immer so offensichtilich ist wie ein Burnout.
Ist Boreout eine Krankheit?
Das Boreout Syndrom ist im eigentlichen Sinne keine anerkannte psychische Erkrankung oder wird als Krankheit eingestuft. Das liegt unter anderem daran, dass es keine klaren Regeln dafür gibt, wie genau ein Boreout diagnostiziert wird. Ebenso fehlen aktuell noch ausreichend wissenschaftliche Studien über die Details einer Boreout-Behandlung.
Erstmals geprägt wurde der Begriff „Boreout“ im Jahr 2007 von zwei Wirtschaftswissenschaftlern. Ja, richtig gehört – nicht Mediziner sind dem Syndrom auf die Schliche gekommen, sondern Wissenschaftler aus dem wirtschaflichen Bereich. Das ist ein weiterer Grund dafür, dass ein Boreout in der medizinischen und psychologischen Welt nicht so bekannt und etabliert ist, wie der deutlich bekanntere Burnout.
Aber nur weil es keine offizielle Anerkennung gibt, bedeutet dies nicht, dass Deine Gefühle der stetigen Langeweile und die Herausforderungen eines Boreout nicht ernst zu nehmen sind.
Die Ursachen eines Boreout – Verständnis für die Ursache und Auslöser
Wohl jeder von uns hat schon einmal Langeweile, Leerlauf oder einfach das Fehlen einer sinnvollen Beschäftigung erlebt. Das ist grundsätzlich nicht schlimm oder schädlich. Schwierig wird es aber, wenn diese Gefühle ständig die Oberhand gewinnen.
Zwar wissen wir noch nicht, was genau auf neuronaler Ebene passiert, wenn Langeweile aufkommt, klar ist jedoch, dass bei aufkommender Langeweile bestimmte Hirnareale weniger aktiv sind, die uns dazu motivieren, auf äußere Reize zu reagieren.
Montotone Aufgaben können schnell langweilig werden und die Reaktion dieser Areale weiter verlangsamen. Dann sind wir weniger motiviert, Aufgaben zu erledigen oder uns neuen Aufgaben zuzuwenden.
Ständige Unterforderung und Langeweile führen dann zu fortschreitender Demotivation und Frustration.
Sie machen uns zwar nicht von heute auf morgen krank, können aber der Anfang einer ungesunden Entwicklung sein, die zu Boreout und den damit zusammenhängenden Folgeerkrankungen führen.
Du siehst – ein Mangel an Herausforderungen oder fordernden Aufgaben kann dazu führen, dass Du schneller als es gut für Dich wäre das Interesse verlierst. Dies geschieht besonders oft, wenn Du Deine Leistung wiederholt nicht ausschöpfen kannst, wenn Du ständig anspruchslose und monotone Aufgaben betreust oder wenn Dir einfach fordernde Anreize im Alltag fehlen.
Denn mittlerweile weiß man, dass wir Motivation und Interesse nur dann aufrecht erhalten können, wenn unsere Fähigkeiten regelmäßig getriggert werden. Ein zu wenig fordernder Alltag führt daher schnell zum Gefühl der Lustlosigkeit und Unterforderung.
Diese unbefriedigenden Bedingungen bieten einen fruchtbaren Nährboden für chronische Unterforderung, für das Gefühl der Leere und Bedeutungslosigkeit und ebnen schlimmstenfalls den Weg direkt in den Boreout.
Anzeichen und Symptome eines Boreout
Wenn Du Dich chronisch unterfordert und gelangweilt fühlst, kann es passieren, dass Du einige oder mehrere der folgenden Boreout Symptome bemerkst, die auf das Syndrom selbst oder sogar auf eine Depression hinweisen können:
- Gefühl der Leere
- Frustration, Erschöpfung und Stress
- Schlafstörungen und Antriebsverlust
- Interessenverlust bei einer gleichzeitig nur geringen Belastbarkeit
- sozialer Rückzug
- Gereiztheit
- Kopfschmerzen
- Verspannungen und Rückenschmerzen
- Tinnitus und Schwindel
- Gewichtszunahme
- Magenbeschwerden und Verdauungsprobleme
- undefinierbare Ängste
Die Folgen und Auswirkungen von Boreout verstehen und meistern
Das Boreout Syndrom tritt schleichend und kaum merklich auf. Viele Betroffene erkennen es oft erst dann, wenn die Symptome bereits fortgeschritten sind oder als unerträglich empfunden werden.
Vielleicht geht es Dir auch so, dass Du gerade nicht wirklich weißt, wie Du die wiederkehrenden Gefühle von Langeweile, mangelnder Motivation und Unterforderung einordnen sollst? Vielleicht erkennst Du Dich genau in dieser Beschreibung wieder? Achte auf Dich und scheue Dich nicht davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Mit meiner psychologisch- und systemischen Beratung können wir gemeinsam die Ursachen identifizieren und Strategien entwickeln, um Deine Situation nachhaltig zu verbessern.
Die Warnzeichen zu ignorieren, ist hingegen keine gute Option Denn das Boreout Syndrom geht weit über vorübergehende Langeweile durch Unterforderung hinaus und kann zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schlafstörungen führen und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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Zurück zur inneren Balance – Hilfe bei einem Boreout
Bei einem bereits bestehenden oder sich ankündigenden Boreout ist es entscheidend, schädliche Verhaltensmuster zu erkennen und loszuwerden. Dadurch entwickelst Du wieder Interesse an neuen Aufgaben und gewinnst eine neue Perspektive.
Hier sind einige Tipps für Dich, die Dir dabei helfen können:
- Suche das Gespräch:
Unabhängig davon, in welchem Lebensbereich Du Dich unterfordert fühlst, ist es wichtig, dass Du mit Deinem Vorgesetzten, Freunden, Familienmitgliedern oder einfach mit einer Person, der Du Vertrauen schenkst, über Dein Problem sprichst. Teile ihnen mit, dass Du Dich unterfordert fühlst und nach neuen Herausforderungen suchst. - Atme durch und setze Grenzen:
Unklare Grenzen können sich negativ auf Deine psychische Gesundheit auswirken. Setze Dir Zeitlimits für berufliche und private Aufgaben und gönne Dir regelmäßige Auszeiten, gemeinsam mit Freunden und Familie oder erhole Dich auf einem Kurztrip. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist gut für Dein persönliches Wohlbefinden und Deine Lebensqualität. - Spüre Deine Emotionen:
Im Zustand eines Boreout könntest Du Dich wie in einem endlosen, grauen Nebel fühlen, der Deine Lebensfreude und Motivation langsam aber sicher erstickt. Daher solltest Du Dich fragen, ob das was Du tust auch wirklich das ist, was Dich glücklich macht. Entscheidende Frage, die Du Dir daher stellen solltest, wäre: „Was will ich wirklich?“
Wenn Du noch weitere Tipps benötigst und auch wissen möchtest, wie sich noch eine emotionale Erschöpfung in Deinem Leben zeigen kann, dann lese gerne meinen Blogbeitrag Boreout und Emotionen – Was fühlen Personen mit einem Boreout. In diesem Beitrag kläre ich auch die Fragen, ob positiver Stress und ein gesundes Arbeitsumfeld wirklich der Schlüssel zur Überwindung eines Boreout sind. - Probiere Neues:
Wie lange ist es her, dass Du etwas Neues ausprobiert hast? Trau Dich und mach etwas, was Du noch nie oder schon lange nicht mehr getan hast. Kleine Auszeiten vom Alltag nennt man auch Mikroabenteuer.
In meinem Blogbeitrag Mikroabenteuer als wirksame Strategie zur Stressbewältigung erfährst Du, wie sich kleine Auszeiten positiv auf Deine Psyche und Gesundheit auswirken können und welche Möglichkeiten Du hast, um diese erleben zu können.
Eine weitere Möglichkeit ist, eine neue Fähigkeit zu erlernen oder eine ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen. Auch ein Arbeitsplatzwechsel ist möglich – Du wirst sehen, wie gut dieser Tapetenwechsel Deiner Stimmung tut, Deine geistige Gesundheit verbessert und Deine Motivation steigert. - Überdenke Dein Leben:
Wie reagiert Dein Körper und Deine Seele auf bestimmte Aufgaben? In welchen Situationen fühlst Du Dich gut und in welchen angespannt? Nehme Dir Zeit für Deine Selbstreflexion, um Deine Bedürfnisse, Werte und Ziele zu überprüfen und überlege, wie Du diese Elemente in Deinen Arbeitsalltag integrieren kannst. Überwinde Deine Angst, denn es könnte sein, eine Richtungsänderung in Angriff zu nehmen.
Ein Boreout kann erhebliche Auswirklungen auf die psychische Gesundheit haben. In einem weiteren Blogbeitrag Boreout am Arbeitsplatz belastet die mentale Gesundheit erkläre ich Dir, welche Strategien es für Dich geben kann, um diese Langeweile lösungsorientiert überwinden zu können und welche Möglichkeiten Du hast, um Deine mentale Stärke am Arbeitsplatz wiederzufinden.
Und denke daran – Du bist nicht alleine auf diesem Weg. Ich helfe Dir im Rahmen meiner Beratung gerne dabei, mit den Herausforderungen eines Boreout umzugehen. Ich kann Dich dabei unterstützen, Deine Ziele neu zu definieren, Deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und neue Möglichkeiten in Deinem Leben zu erkunden. Sei geduldig mit Dir und nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Du wirst sehen, mit meiner Unterstützung kannst du einen Weg aus dem Boreout hin zu mehr Lebensfreude und Motivation finden.